Freitag, 14. Dezember 2012

Alle Jahre wieder...

...kommt das Christuskind... nein ich meine nicht Weihnachten, ich rede von Geburtstagen :)
Auch dieses Jahr kam ganz überraschend am 09.12. mein Geburtstag. Ich hatte mich schon vor Jahren damit abgefunden, dass es ein Tag wie jeder andere ist dem keine besondere Beachtung geschenkt wird bzw. geschenkt werden muss. Dieses Jahr sollte das aber ganz (!) anders werden - und das verdanke ich sehr besonderen Menschen! Aber mal von Anfang an erzählt...

Meine Mutter, meiner Schwester, der Freund meiner Mama (A. - das macht es etwas einfacher für den Verlauf der Erzählung ;)) und ich, hatten schon vor längerer Zeit überlegt ein gemeinsames Wochenende in der Heimatstadt von A. zu verbringen: Hamburg (*seufz*). Das einzig freie Wochenende war mein Geburtstagswochenende. Jeder markierte mit Rotstift den Kalender und es wurde tüchtig geplant. Mama und Schwester würden mit dem Zug fahren und ich wollte mit meinem Auto und ein paar Mitfahrern losdüsen.

Wie das immer so ist wollte meine kleine Karre schon zwei Wochen vorher nicht mehr anspringen. Die Probleme mit der Batterie kannte ich noch aus dem letzten Jahr und so bat ich eine Mitschülerin mir beim Überbrücken zu helfen. Nach dreimaligem Versuch klappte es auch und ich drehte eine kleine Runde ehe ich feststellte, dass mein Tank so gut wie alle war. Da ich wenig Lust hatte auf der Autobahn liegen zu bleiben weil das Benzin nicht reichte, fuhr ich zur Tankstelle: Getankt, Smalltalk mit dem Besitzer gehalten, bezahlt, ins Auto eingestiegen, Schlüssel rumgedreht..... War ja klar! Miri steht an der Zapfsäule und das Auto gibt keinen Mucks von sich.... Ich also wieder raus, von Auto zu Auto gelaufen und einen älteren Mann gefunden der tatsächlich ein Überbrückungskabel dabei hatte. Ich spielte Einweiser und schaufelte die Zapfsäule an der mein Auto stand frei. Der Mann fuhr vor (eher in) mein Auto, stieg aus, bemerkte dass er meine Stossstange knutschte, stieg wieder ein und setzte zurück. Währenddessen kam der "nette" Besitzer raus und schimpfte mit einem Lächeln auf den Lippen wie ein Rohrspatz (ziemlich debiles Bild). Lange Rede kurzer Sinn: Da ich kurz vorher schon überbrückt hatte wusste ich wo welches Kabel hin musste und so war das eine Sache von ein paar Minuten. Ich fuhr noch über die Autobahn und wieder nach Hause zurück. Die nächsten drei Tage fuhr ich jeden Tag eine kleine Runde und am vierten Tag, als ich das Abendessen der Heimbewohner retten wollte, sprang die Karre wieder nicht an. Da ich wenig Lust auf dieses Hin und Her hatte, entschied ich mich selber einen Fahrer über die Mitfahrerzentrale zu suchen. Für die Hinfahrt wurde es ein spießiger, besserwissender Beamter mit altem Audi und für die Rückfahrt ein junggebliebener Typ mit Polo. Ich frag mich immer noch was nun besser war: Jede Menge Platz, aber nervige Gespräche und ein Kontrolltyp oder eingepfercht mit Knien im 15° Winkel und einer unfreundlichen Nachbarin. Aber wie auch immer - ich kam gesund und munter in Hamburg an.

Dort wurde ich von A. abgeholt und ins traute Heim gefahren. Ich bin nach wie vor wirklich baff, dass er sich diese Strapazen aufgeladen hatte! Den Tag vorher ist er aus dem fernen Asien gekommen, wo er zwei Wochen von Land zu Land geflogen ist um geschäftliche Dinge zu regeln. Dementsprechend müde war er auch, aber trotzdem freute er sich, wie der Rest, auf dieses Wochenende. Wahnsinn ;)

Wir holten meine Mutter und meine Schwester am Bahnhof ab, die wegen eines Personenschadens ("Ständig muss sich einer vor den Zug schmeißen") 2 Stunden später ankamen. Anschließend stand Styling auf dem Plan. Es ist immer wieder erstaunlich wie wunderhübsch meine Schwester ist *staun* Aber auch meine Mama sah total toll aus (schließlich muss meine Schwester das ja von irgendwem haben ;)). Wir ernteten anerkennende Worte von unserem Hahn und machten uns auf zum Italiener.

Es erwartete uns ein sehr stimmiges, loungiges und schickes Restaurant. Ein Tisch am Fenster war reserviert ("Schön hier mit den Lichtern und dem Bach"), die Karte wurde überflogen, die Preise schluckend zur Kenntnis genommen und das erste Glas Wein getrunken. Ich bestellte mir Macheronchinis in einer Trüffel-Honigsauce. Es war so mmmmmmmhhhhhhhhhhhhh. Wenn ich jetzt daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen! Wie nicht anders zu erwarten hatten meine Schwester und ich großen Spaß, lachten über schlechte Witze und Erinnerungen. Ich glaube für Außenstehende wäre das nicht nachvollziehbar und vermutlich auch extrem anstrengend, aber ich liebe es so kindlich und gedankenlos sein zu können. Es tat mir etwas leid für A. und ich hoffe es war nicht ganz so schlimm für ihn ;)

Nachdem wir wieder zurück bei A. waren, verabschiedeten sich die Herrschaften und meine Schwester und ich planten den Rest des Abends: Ein Spaziergang durch die Speicherstadt und ein Gang über die Reeperbahn, ein Blick Richtung Herbertstraße und einen Cocktail schlürfen. Meine Schwester reagierte genau wie ich als ich das erste Mal auf der Reeperbahn war "Das ist alles?" - Eigentlich nicht so spekatkulär wie man denkt ;) Sie Speicherstadt fand sie aber (so wie ich) wunderschön. Das ist auch (gerade im Dunkeln) einer meiner Lieblingsplätze in Hamburg.
Da wir beide sehr müde waren ging es nach einem kurzen Rundgang zwischen den Speichern ins warme Bettchen.




Samstag gab es frische Brötchen (A. hat sie extra für uns geholt :D) und einen Frühstückstisch a la Mama (das sind einfach die besten!). Meine Schwester und ich zog es danach wieder in die Stadt zum Bummeln und Glühwein schlürfen. Es war der Teufel los! Ich ging eigentlich davon aus, dass es noch nicht so schlimm sein würde, da noch genug Zeit bis Weihnachten war, aber weit gefehlt. Es war mega anstrengend! Und Madame musste erstmal ausgiebig Schuhe begutachten. Ich kaufte mir dank finanzieller Unterstützung (Ich find das immer noch unglaublich) eine neue Jacke und als wir auf die Uhr schauten traf uns der Schlag da wir keine Zeit mehr zum Sehenswürdigkeiten gucken hatten. Alle zeit war zum bummeln und schaun drauf gegangen... Den Glühwein ließen wir uns trotzdem nicht nehmen und kauften auf dem Rückweg noch ein Gastgebergeschenk.

Nun starte das eigentlich Geburtstagsprogramm. Zuerst ging es Richtung Landungsbrücken/alter Elbtunnel. Dort ließen wir uns in einem kleinen aber feinen, italienischen Restaurant nieder und genossen Schweinemedaillons, Gorgonzola-Nudeln, Fleischplatte und Fisch. Dazu eine Flasche Wein. Hach was ein Leben! Mit gefülltem Magen ging es dann zum Steg 1, ich wusste ganz genau dass hier die Boote zum König der Löwen ablegten, da ich im Februar mit einem davon gefahren bin. "Ach schau mal, Kreuzfahrtschiffe. Die schaun wir uns doch mal an" Unten standen schon zwei bunte Schiffe zum ablegen bereit und als A. und meine Mutter darauf zuhielten liefen mir die Tränen! Wir gingen tatsächlich ins Musical. Und dann auch noch in eines der schönsten die ich je gesehen habe! Ein Traum! Ich war so gerührt. Ich weiß was eine Karte kostet und wie eng es gewesen sein musste noch welche zu bekommen. Die Vorfreude, diese Großzügigkeit und die Umgebung nahmen mir den Atem. Ich freute mich wirklich sehr!!!
Nach der Überfahrt tranken wir noch ein Glas Prosecco und freuten uns auf das was kommen würde.
Was soll ich sagen?! Zwei Taschentücher überlebten den Abend nicht, wir weinten zusammen über die Schönheit des Bühnenbilds, der Musik und der Darstellung und dem Gedanken an unsere Lieben. Es war unfassbar schön...




Als das Musical zu Ende war, hatten wir noch eine Stunde bis Mitternacht und damit zu meinem Geburtstag. Wir fuhren zurück zu den Landungsbrücken, nahmen die Treppen Richtung St. Pauli und bogen ins Hotel Hafen Hamburg ab um in der Tower Bar einzukehren. Wie sich herausstellte hatte meine Mutter schon Wochen vorher einen Tisch reserviert und so lange mit dem "Einweiser" geflirtet bis wir einen netten Tisch am Fenster bekamen :) (Mama du bist meine Heldin). Es gab Cocktails und kurz vor Mitternacht Champagner. Um Mitternacht erschallte "Happy Birthday" aus den Lautsprechern und die 3 tollsten Begleiter die man sich wünschen kann zündeten Wunderkerzen an. Das Lokal stimmte in den Singsang mit ein und brachte mir ein Ständchen. Es fühlte sich alles so unrealistisch an. Ich war eine kleine Prinzessin ;) Wir genossen die Zeit und die Stimmung und machten uns bald auf den Heimweg und in die Betten...

Am Morgen gab es dann wieder leckere Brötchen und einen liebevoll gedeckten Geburtstagstisch. Aber diesmal mit Kerzchen, Champagner und einem ganz tollen Schokosahnekuchen mit Beschriftung.




Ich glaube diesen Geburtstag kann ich getrost einen der schönsten nennen die ich je hatte. Ich war selten so sorglos, so glücklich und so zufrieden. Ich danke euch für jede gemeinsame Sekunde! Ihr seid einfach großartig!!!

Der Sonntag gestalte sich sehr gemütlich. Wir brachten meine Schwester zum Bahnhof, gönnten uns einen Lumumba auf dem Harburger Weihnachtsmarkt, aßen Kuchen und Franzbrötchen und tranken Tee. Abends wurde ich noch zum Treffpunkt mit der Mitfahrgelegenheit gebracht und fuhr wieder nach Hause. Wie kurz so ein Wochenende doch sein kann! Heute vor einer Woche war ich mit meiner Schwester in der Speicherstadt unterwegs - die Zeit rennt!

Danke, Danke, Danke für alles! <3