Es ist schon wieder eine halbe Ewigkeit seit des letzten Posts vergangen... Natürlich hat sich in meinem Leben wieder einiges getan. Sogar so viel dass ich ganze Seiten mit Infos füllen könnte, aber das erspare ich euch lieber. Zusammenfassend lässt sich sagen: Mir geht es gut, ich habe mich wieder ein ganzes Stück weiterentwickelt, Ausbildung und Studium laufen und meine Beziehung ist ein Traum :-) Könnte also besser nicht sein, oder?!
Wie der Titel schon erahnen lässt möchte ich in diesem Beitrag über meinen übermäßigen und ungesunden Zuckerkonsum schreiben. Wieso ich von Sucht rede? Ganz einfach: Ich denke ständig an Süßes, ich konsumiere SEHR viel Süßes, wenn nichts da ist dann mache ich mir etwas das mit viel Zucker ausgestattet ist und schnell geht und wenn ich einmal angefangen habe etwas Süßes zu konsumieren höre ich nicht mehr auf.
So richtig bewusst geworden ist mir der porblematische Umgang mit Zucker erst als ich immer wieder Heißhungerattacken hatte und alles was ich in die Finger bekam wahllos in mich reinstopfte. Ich erinner mich noch gut an einen Abend im Dezember als ich bei einem Freund eingeladen war der einen kleinen Imbiss vorbereitet hatte. Auf dem Tisch standen zig kleine Schüsselchen mit vielen Leckereien. Außer mir und dem Freund war noch eine Freundin anwesend. Wir unterhielten uns über alles mögliche, aber mir fiel es richtig schwer der Unterhaltung zu folgen weil meine Augen immer wieder auf den Schüsseln auf dem Tisch hängen blieben. Ich konnte nur ans Essen denken und daran wie verfressen ich bin und was wohl die anderen denken weil ich ohne Unterlass ständig etwas aß. Ich schämte mich und drehte mich gedanklich im Kreis. Mir fiel zum ersten Mal auf, dass ich scheinbar echt ein Problem mit dem Essen hatte...
In vielen nachfolgenden Szenarien zeigte sich dasselbe Problem: Ich dachte an nichts anderes als ans Essen. Während ich aß dachte ich schon ans nächste Essen. Ich schlang alles in mich hinein und konnte nichts mehr genießen. Essen war kein Genuss, sondern Sucht und Qual... Hatte ich mal zu viel gegessen und Angst vor der Waage, führte mich mein Weg aufs Klos und mein Finger seinen in meinen Mund. Ein Teufelskreis...
Ich habe lange gebraucht um zu verstehen was das eigentlich Problem ist, aber jetzt weiß ich es: Zucker! Zucker sind leere Kalorien, sie enthalten keinerlei Nährstoffe oder Mineralien, liefern zwar Energie, werden aber auch bei zu großem Verzehr eingespeichert und fordern eine große Menge Insulin zum Ausgleich. Sind die Zuckerbestandteile verbraucht oder eingespeichert ist das Insulin noch im Körper, der Blutzuckerspiegel fällt und das Gehirn erhält die Information dass der Körper dringend was zu essen braucht um den Spiegel wieder anzuheben - Heißhunger ist die Folge.
Hatte ich mal nichts Süßes zur Hand um meine Lust zu befriedigen machte ich mir Streusel aus Butter, Zucker und Mehl oder ich aß Haferflocken mit Zucker und Milch in Mengen... Ich hasste mich selber dafür, war aber nicht in der Lage zu widerstehen. Auch Süßigkeiten auf der Arbeit kann ich nur sehr selten widerstehen und wenn ich es schaffe ist es nie von Dauer.
Vor einigen Tagen sah ich die Doku "Supersize me". Ich war entsetzt wie sich in Amerika die Essenskultur gestaltet und angeekelt was die Menschen ihren Körpern antun. Schnell wurde mir aber bewusst dass ich eigentlich nicht viel besser bin. Klar ich achte schon darauf viel Obst und Gemüse zu essen, aber in letzter Zeit bin ich faul geworden und mache nur noch Sache die möglichst schnell gehen.
Gestern und heute habe ich mir Videos zum Thema Zucker und Zuckersucht angesehen und versucht mich darübr zu motivieren etwas zu verändern. Ich glaube es hat ein Stück weit geholfen. Mir ist nun klar dass Zucker eigentlich kein Teil unseres Ernährungsplans sein sollte, denn der Körper braucht ihn nicht! Stattdessen gewinnt er die benötigte Energie aus Kohlenhydraten die in Nudeln, Kartoffeln, Reis und BRot enthalten sind (wovon ich mehr als genug esse). Ich möchte nicht mehr die Marionette meiner Gelüste sein und endlich wieder einen freien Kopf haben. Ich will selber entscheiden wann und was ich esse und nicht einfach wild in mich reinstopfen müssen!
Wir leben in einem wahren Schlaraffenland! Wir müssen keinen Hunger, Durst oder Krieg befürchten und haben ein größeres Angebot an Nahrungsmitteln als wir brauchen. Leider hat die Wirtschaft verstanden dass der Zuckermarkt ein sehr gewinnbringender ist (aufgrund der hohen Margen und unserer evolutionär bedingter Verhaltensformen) und nutzt dies schamlos aus!
Wie dem auch sei - ich habe heute einen Punkteplan gebastelt um mich selbst zu konditionieren. Auf dem Plan gibt es Punkte für kompletten Zuckerverzicht (ihr glaubt gar nicht wo sich überall Zucker versteckt...), für Verzicht auf zusätzlichen Zucker (zuckerhaltige Getränke, Zucker in Tee/Kaffee, Haferflocken mit Zucker etc.), für Gewichtsabnahme, für Auszeiten, für Widerstehen usw.
Ich will zusätzlich noch ein paar Kilos loswerden und mich wieder in meinem Körper wohlfühlen. Ich glaube dass mein hoher Zuckerkonsum schuld ist an meinem Reizdarmsyndrom, meiner Müdigkeit, meinen Kopfschmerzen und anderen Problemen. Es wird zur Zeit noch geforscht was Zucker alles anrichtet aber es zeichnet sich ab, dass er an einer Vielzahl von Erkrankung schuld ist und u.a. sogar Krebs fördert...
Ich will kein Zuckerzombie sein und ich hoffe dass ich den Absprung schaffe und einen vernünftigenn (im Besten fall gar keinen) Umgang mit dieser "Droge" erlerne...