Freitag, 14. Dezember 2012

Alle Jahre wieder...

...kommt das Christuskind... nein ich meine nicht Weihnachten, ich rede von Geburtstagen :)
Auch dieses Jahr kam ganz überraschend am 09.12. mein Geburtstag. Ich hatte mich schon vor Jahren damit abgefunden, dass es ein Tag wie jeder andere ist dem keine besondere Beachtung geschenkt wird bzw. geschenkt werden muss. Dieses Jahr sollte das aber ganz (!) anders werden - und das verdanke ich sehr besonderen Menschen! Aber mal von Anfang an erzählt...

Meine Mutter, meiner Schwester, der Freund meiner Mama (A. - das macht es etwas einfacher für den Verlauf der Erzählung ;)) und ich, hatten schon vor längerer Zeit überlegt ein gemeinsames Wochenende in der Heimatstadt von A. zu verbringen: Hamburg (*seufz*). Das einzig freie Wochenende war mein Geburtstagswochenende. Jeder markierte mit Rotstift den Kalender und es wurde tüchtig geplant. Mama und Schwester würden mit dem Zug fahren und ich wollte mit meinem Auto und ein paar Mitfahrern losdüsen.

Wie das immer so ist wollte meine kleine Karre schon zwei Wochen vorher nicht mehr anspringen. Die Probleme mit der Batterie kannte ich noch aus dem letzten Jahr und so bat ich eine Mitschülerin mir beim Überbrücken zu helfen. Nach dreimaligem Versuch klappte es auch und ich drehte eine kleine Runde ehe ich feststellte, dass mein Tank so gut wie alle war. Da ich wenig Lust hatte auf der Autobahn liegen zu bleiben weil das Benzin nicht reichte, fuhr ich zur Tankstelle: Getankt, Smalltalk mit dem Besitzer gehalten, bezahlt, ins Auto eingestiegen, Schlüssel rumgedreht..... War ja klar! Miri steht an der Zapfsäule und das Auto gibt keinen Mucks von sich.... Ich also wieder raus, von Auto zu Auto gelaufen und einen älteren Mann gefunden der tatsächlich ein Überbrückungskabel dabei hatte. Ich spielte Einweiser und schaufelte die Zapfsäule an der mein Auto stand frei. Der Mann fuhr vor (eher in) mein Auto, stieg aus, bemerkte dass er meine Stossstange knutschte, stieg wieder ein und setzte zurück. Währenddessen kam der "nette" Besitzer raus und schimpfte mit einem Lächeln auf den Lippen wie ein Rohrspatz (ziemlich debiles Bild). Lange Rede kurzer Sinn: Da ich kurz vorher schon überbrückt hatte wusste ich wo welches Kabel hin musste und so war das eine Sache von ein paar Minuten. Ich fuhr noch über die Autobahn und wieder nach Hause zurück. Die nächsten drei Tage fuhr ich jeden Tag eine kleine Runde und am vierten Tag, als ich das Abendessen der Heimbewohner retten wollte, sprang die Karre wieder nicht an. Da ich wenig Lust auf dieses Hin und Her hatte, entschied ich mich selber einen Fahrer über die Mitfahrerzentrale zu suchen. Für die Hinfahrt wurde es ein spießiger, besserwissender Beamter mit altem Audi und für die Rückfahrt ein junggebliebener Typ mit Polo. Ich frag mich immer noch was nun besser war: Jede Menge Platz, aber nervige Gespräche und ein Kontrolltyp oder eingepfercht mit Knien im 15° Winkel und einer unfreundlichen Nachbarin. Aber wie auch immer - ich kam gesund und munter in Hamburg an.

Dort wurde ich von A. abgeholt und ins traute Heim gefahren. Ich bin nach wie vor wirklich baff, dass er sich diese Strapazen aufgeladen hatte! Den Tag vorher ist er aus dem fernen Asien gekommen, wo er zwei Wochen von Land zu Land geflogen ist um geschäftliche Dinge zu regeln. Dementsprechend müde war er auch, aber trotzdem freute er sich, wie der Rest, auf dieses Wochenende. Wahnsinn ;)

Wir holten meine Mutter und meine Schwester am Bahnhof ab, die wegen eines Personenschadens ("Ständig muss sich einer vor den Zug schmeißen") 2 Stunden später ankamen. Anschließend stand Styling auf dem Plan. Es ist immer wieder erstaunlich wie wunderhübsch meine Schwester ist *staun* Aber auch meine Mama sah total toll aus (schließlich muss meine Schwester das ja von irgendwem haben ;)). Wir ernteten anerkennende Worte von unserem Hahn und machten uns auf zum Italiener.

Es erwartete uns ein sehr stimmiges, loungiges und schickes Restaurant. Ein Tisch am Fenster war reserviert ("Schön hier mit den Lichtern und dem Bach"), die Karte wurde überflogen, die Preise schluckend zur Kenntnis genommen und das erste Glas Wein getrunken. Ich bestellte mir Macheronchinis in einer Trüffel-Honigsauce. Es war so mmmmmmmhhhhhhhhhhhhh. Wenn ich jetzt daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen! Wie nicht anders zu erwarten hatten meine Schwester und ich großen Spaß, lachten über schlechte Witze und Erinnerungen. Ich glaube für Außenstehende wäre das nicht nachvollziehbar und vermutlich auch extrem anstrengend, aber ich liebe es so kindlich und gedankenlos sein zu können. Es tat mir etwas leid für A. und ich hoffe es war nicht ganz so schlimm für ihn ;)

Nachdem wir wieder zurück bei A. waren, verabschiedeten sich die Herrschaften und meine Schwester und ich planten den Rest des Abends: Ein Spaziergang durch die Speicherstadt und ein Gang über die Reeperbahn, ein Blick Richtung Herbertstraße und einen Cocktail schlürfen. Meine Schwester reagierte genau wie ich als ich das erste Mal auf der Reeperbahn war "Das ist alles?" - Eigentlich nicht so spekatkulär wie man denkt ;) Sie Speicherstadt fand sie aber (so wie ich) wunderschön. Das ist auch (gerade im Dunkeln) einer meiner Lieblingsplätze in Hamburg.
Da wir beide sehr müde waren ging es nach einem kurzen Rundgang zwischen den Speichern ins warme Bettchen.




Samstag gab es frische Brötchen (A. hat sie extra für uns geholt :D) und einen Frühstückstisch a la Mama (das sind einfach die besten!). Meine Schwester und ich zog es danach wieder in die Stadt zum Bummeln und Glühwein schlürfen. Es war der Teufel los! Ich ging eigentlich davon aus, dass es noch nicht so schlimm sein würde, da noch genug Zeit bis Weihnachten war, aber weit gefehlt. Es war mega anstrengend! Und Madame musste erstmal ausgiebig Schuhe begutachten. Ich kaufte mir dank finanzieller Unterstützung (Ich find das immer noch unglaublich) eine neue Jacke und als wir auf die Uhr schauten traf uns der Schlag da wir keine Zeit mehr zum Sehenswürdigkeiten gucken hatten. Alle zeit war zum bummeln und schaun drauf gegangen... Den Glühwein ließen wir uns trotzdem nicht nehmen und kauften auf dem Rückweg noch ein Gastgebergeschenk.

Nun starte das eigentlich Geburtstagsprogramm. Zuerst ging es Richtung Landungsbrücken/alter Elbtunnel. Dort ließen wir uns in einem kleinen aber feinen, italienischen Restaurant nieder und genossen Schweinemedaillons, Gorgonzola-Nudeln, Fleischplatte und Fisch. Dazu eine Flasche Wein. Hach was ein Leben! Mit gefülltem Magen ging es dann zum Steg 1, ich wusste ganz genau dass hier die Boote zum König der Löwen ablegten, da ich im Februar mit einem davon gefahren bin. "Ach schau mal, Kreuzfahrtschiffe. Die schaun wir uns doch mal an" Unten standen schon zwei bunte Schiffe zum ablegen bereit und als A. und meine Mutter darauf zuhielten liefen mir die Tränen! Wir gingen tatsächlich ins Musical. Und dann auch noch in eines der schönsten die ich je gesehen habe! Ein Traum! Ich war so gerührt. Ich weiß was eine Karte kostet und wie eng es gewesen sein musste noch welche zu bekommen. Die Vorfreude, diese Großzügigkeit und die Umgebung nahmen mir den Atem. Ich freute mich wirklich sehr!!!
Nach der Überfahrt tranken wir noch ein Glas Prosecco und freuten uns auf das was kommen würde.
Was soll ich sagen?! Zwei Taschentücher überlebten den Abend nicht, wir weinten zusammen über die Schönheit des Bühnenbilds, der Musik und der Darstellung und dem Gedanken an unsere Lieben. Es war unfassbar schön...




Als das Musical zu Ende war, hatten wir noch eine Stunde bis Mitternacht und damit zu meinem Geburtstag. Wir fuhren zurück zu den Landungsbrücken, nahmen die Treppen Richtung St. Pauli und bogen ins Hotel Hafen Hamburg ab um in der Tower Bar einzukehren. Wie sich herausstellte hatte meine Mutter schon Wochen vorher einen Tisch reserviert und so lange mit dem "Einweiser" geflirtet bis wir einen netten Tisch am Fenster bekamen :) (Mama du bist meine Heldin). Es gab Cocktails und kurz vor Mitternacht Champagner. Um Mitternacht erschallte "Happy Birthday" aus den Lautsprechern und die 3 tollsten Begleiter die man sich wünschen kann zündeten Wunderkerzen an. Das Lokal stimmte in den Singsang mit ein und brachte mir ein Ständchen. Es fühlte sich alles so unrealistisch an. Ich war eine kleine Prinzessin ;) Wir genossen die Zeit und die Stimmung und machten uns bald auf den Heimweg und in die Betten...

Am Morgen gab es dann wieder leckere Brötchen und einen liebevoll gedeckten Geburtstagstisch. Aber diesmal mit Kerzchen, Champagner und einem ganz tollen Schokosahnekuchen mit Beschriftung.




Ich glaube diesen Geburtstag kann ich getrost einen der schönsten nennen die ich je hatte. Ich war selten so sorglos, so glücklich und so zufrieden. Ich danke euch für jede gemeinsame Sekunde! Ihr seid einfach großartig!!!

Der Sonntag gestalte sich sehr gemütlich. Wir brachten meine Schwester zum Bahnhof, gönnten uns einen Lumumba auf dem Harburger Weihnachtsmarkt, aßen Kuchen und Franzbrötchen und tranken Tee. Abends wurde ich noch zum Treffpunkt mit der Mitfahrgelegenheit gebracht und fuhr wieder nach Hause. Wie kurz so ein Wochenende doch sein kann! Heute vor einer Woche war ich mit meiner Schwester in der Speicherstadt unterwegs - die Zeit rennt!

Danke, Danke, Danke für alles! <3


Montag, 26. November 2012

Die Schulbank drücken....

Ja, ja ich habs versprochen und versprochen wird nicht gebrochen oder?! ;)

Erstmal muss ich mich bei euch bedanken! Auch wenn ich nicht viele "offizielle Follower" habe, weiß ich nun aus mehreren Mündern, dass mein Schreibstil scheinbar ganz angenehm ist und mich zwar gläsern macht, aber auch zeigt dass ich ein interessanter Mensch bin :D Danke! Für euch mach ich umso gerne weiter!!!

Schule... Ja so heißt das Gebäude welches ich seit Anfang November wochentäglich besuche. Ich habe mal ein Bildchen für euch gemacht.



Und ich bin so glücklich das sagen zu dürfen: Ein wahr gewordener Traum! Ich habe so sehr dafür gekämpft. Es hat sich 2 Jahre hingezogen und obwohl ich zwischendurch aufgeben wollte und mich immer wieder gefragt habe ob das der richtige Weg ist und warum es nicht im ersten Anlauf geklappt hat, so kann ich jetzt nur sagen: Es war gut so! Erst jetzt passt der finanzielle und persönliche Rahmen. Es ist einfach unglaublich spannend und toll...

Die erste Woche ging mit kleinen Kennenlernspielen los - jeden Tag gab es ein Neues mit einer kleinen Fragestellung durch deren Antwort sich eine neue Sitzordnung ergab. So saß ich jeden Tag neben einer anderen Person.
Wir haben direkt mit Anatomie losgelegt: Aufbau und Funktion der Zelle, Gewebe und nun die Haut. Wir haben die Grundannahmen der Ergotherapie angerissen, Interaktionsspiele gemacht, eine Gefahrstoffunterweisung bekommen und das Gelände der Psychiatrie (auf der die Schule steht) kennengelernt.

In der zweiten Woche haben wir eine EDV-Einführung bekommen (suuuuuuuper interessant und totaaaaal neu für mich: Unterschied zwischen Verknüpfung und Originaldatei, anlegen von Ordnerstrukturen, Einführung Powerpoint mit dem Titel "Meine erste Präsentation" und "Wie gestalte ich eine Präsentation interessant?!" - gääääähhhhhnnnn). Zum Glück durften wir Sudoku und Kreuzworträtsel machen oder uns gegenseitig lustige Sachen auf die Unterlagen malen. Dem Dozenten war das ziemlich egal :D.

Auch eine Hospitation war angedacht. Eine Mitschülerin (*hust* es heißt Lernende - sorry) und ich haben uns für das forensische Dorf auf dem Gelände entschieden. Wieder typisch: Miri macht das was am krassesten ist und was sich abhebt. Aber ich fand den Gedanken einfach so faszinierend! Wie fühlt sich das an hinter Gittern zu sein, umgeben von unzurechnungsfähigen Straftätern?! Wie sind die Gegebenheiten? Wie gestaltet sich der Tag? Wie fühlen sich die Therapeuten? Wie ist die Zusammenarbeit mit den Klienten?
A. und ich machten uns also mutig auf zur Schleuse. Wir gaben unsere Personalausweise ab und warteten auf den Ergotherapeuten der uns den halben Tag begleiten sollte. Ich denke ich werde nun keine Einzelheiten schreiben, da ich nicht weiß wieviel und was ich schreiben darf... So viel sei gesagt: Der Umgang fiel mir erstaunlich leicht, die Spannung gegenüber diesem Arbeitsbereich ist geblieben und der Respekt ist gewachsen. Ich werde mich dort für eine Praktikumsstelle bewerben. Wo kann ich besser lernen mich abzugrenzen?! Ein interessanter und vielseitiger, halber Tag ging schnell vorbei und so entließ man uns samt unserer Personalien wieder in die Freiheit...

In der letzten Woche haben wir unseren Maschinenschein gemacht. Wir haben den Umgang mit der Kreissäge, der Standbohrmaschine, der Abrichte und dem Lamellofräser gelernt. Zwei Projekte sollten in 2,5 Tagen bewerkstelligt werden. Zum Einen ein Mensch-Ärger-dich-nicht-Spiel und zum Anderen ein kleiner Schrank mit Einlegeboden. Ich habe mir zuerst dem Spiel gewidmet und mich mit meinen Mitstreitern auf eine Strategie geeinigt.

Zuerst wurde das Spiel in gleich große Vierecke unterteilt (insgesamt 121 - 11x11, aufgrund der vorgegeben Spielfeldanzahl)


Die Spielfelder sollten rund ausgebohrt werden und mit kleinen runden Holzstopfen ausgefüllt werden. Da der Bohrer eine Führung braucht, musste von jedem Feld die Mitte festgelegt werden (deshalb auch die ganzen Kreuze ;))

Und so wurde dann erst provisorisch aufgelegt und dann gebohrt





Wie ihr euch denken könnt, habe ich dann die kleinen Holzstopfen in die Löcher gehämmert :)
Anschließend habe ich das Brett mit einem Schleifgerät geglättet. Da mir das Brett so viel zu kahl war, habe ich Acrylfarbe in den Farben rot, gelb, grün und schwarz genommen, sie mit Wasser verdünnt um eine Art Lasur zu erhalten und mit sehr ruhiger Hand die entsprechenden Felder angemalt. In jedes Häuschen kam noch eine passende Holzperle. Anschließend habe ich das Brett noch einmal abgeschliffen um die Farbe blasser wirken zu lassen und das Ganze geölt. Fertig war mein erstes selbst gebautes Spiel :)

Ich musste die ganze Zeit an meinen Bruder denken der mich bestimmt ausgelacht hätte, schließlich ist er ein begnadeter Schreiner :) Aber jeder hat mal klein angefangen , nicht?!

Das Schränkchen wurde dann noch am selben Tag angefangen. Der werte Lehrmeister hatte das Material schon besorgt und mitgebracht

So fingen wir an mit der Kreissäge die langen Bretter auf die vorgegebenen Maße zu kürzen. Anschließend wurden diese mit dem Lamellofräser bearbeitet um die passenden Lamellos (Dübel) einzukleben und die Bretter zu einem Kasten verbinden zu können.

Mit Schraubzwingen wurde das Gerüst dann fixiert und zusätzlich durch eine passende Rückwand verstärkt. So konnte das Schränkchen über Nacht trocknen...


Am nächsten Tag kamen dann eine Tür (bestehend aus einem Rahmen und einer zurückgesetzten Rückwand), Scharniere und ein Knauf dazu. Der Einlegeboden wurde auch gesägt und auf passender Höhe eingesetzt. Da ich unbedingt einen Schrank im Shabby-Chic Stil haben wollte, kaufte ich Anthrazit-Farbe und weiße-Farbe die ich anschließend anschmirgeln wollte um dem Schränkchen eben den genannten Look zu verpassen. Ich habe also gepinselt, geflucht, gekleckert, gepinselt und geflucht. Nach fünf Schichten war das Ding weiß und ich am Ende ;) Am darauf folgenden Tag nahm ich den Schrank mit und verpasste ihm einen neuen Knauf, einen Used-Look und ein Stöffchen:



Er soll später (wenn ich jemanden zum Bohren finde) in meine Badecke und meinen Schmuck beherbergen - so wie hier schon mal vordekoriert :D (Dafür habe ich noch drei Haken in die Rückwand der Tür geschraubt)




Für mein Erstlingswerk doch ganz ansehnlich oder?

Am Ende der Woche haben wir noch alle unsere Präsentationen vorgestellt. Ich war einfach fasziniert wie facettenbereich mein erwählter Beruf doch ist und wieviel "Gutes" ich tun könnte wenn ich fertig bin :) Es wird einfach großartig! Ich möchte mich hier mal bei meiner Oma bedanken die immer in meinem Herzen ist und die bestimmt stolz auf mich wäre wenn sie bei mir wäre - Ich liebe dich!!!

Am letzten Wochenende (also vorgestern und gestern) habe ich meinem Zimmer einen Feinschliff verpasst. Ich war fleißig und habe ein paar Kleinigkeiten gewerkelt.

Da wäre meine neue Pinnwand - bestehend aus einer billigen Korkpinnwand, zwei Lieblingsstoffen, Vlies, Tüll und Ripsband...


Den Stoff habe ich zusammengenäht, die Pinnwand auf Stoff und Vlies gelegt, doppelseitiges Klebeband rundherum angebracht und erstmal die Schichten daran fixiert um sie anschließend mit dem Tacker festzunieten.






Dann habe ich die Rosenseite ausgemessen, sie durch zwei geteilt und an den drei Punkten (Ecke oben, Mitte und Übergang zum Karostoff) die Ripsbänder festgetackert und sie überkreuzt. Dann noch den Tüll drum herum gebunden und fertig war die Pinnwand.

Oben kann ich jetzt Karten o.ä. feststecken und unten mit langen Stecknadeln Dinge anpinnen...


Ein Plätzchen hat das gute Stück auch schon gefunden und einen Auftrag für Weihnachten habe ich auch direkt bekommen ;)


Danach habe ich noch kleine Utensilos für Haarklammern genäht


Jetzt herrscht Zucht und Ordnung im Mirischen Bad :D

So ihr Lieben, ein erste Überblick ist geschaffen und ich kann mich wieder für ein paar Tage zurücklehnen :)
Am Wochenende werde ich meine Patchworkdecke in Angriff nehmen für dich ich ja schon in Holand fleißig eingekauft habe. Ihr dürft gespannt sein!
















Dienstag, 13. November 2012

Ich bin und bleibe Optimist Teil 3

Juten Tach! Da isse wieda und se hat was mitjebracht. Neue Jeschichten ausm echten Leben...

Wo waren wir stehengeblieben?! Ach stimmt - beim gemütlichen Chaos... Ich räumte also an dem Sonntag noch ein paar Dinge von rechts nach links, von einem Karton in den nächsten und teilweise begleitete ich Sachen auf ihrem letzten Lebensweg (Warum sind Wohnheimmülleimer eigentlich so verdammt klein?!). Glücklicherweise hatte ich bei meiner Freundin gut gegessen und konnte so erstmal ohne Essen auskommen.
Ach ich habe ja was vergessen: Wir waren an dem Tag bei IKEA in Holland und haben allerlei Zeugs was in meinem Zimmer noch fehlte eingekauft. Das ging auch ohne Portemonnaie, da meine Freundin ihre Kreditkarte springen ließ und ich (erstmal) auf ihre Kosten shoppen konnte... Kennt ihr das? Man hat viel Geld (SEHR viel Geld) ausgegeben, die Sachen verteilt, eingeräumt und aufgebaut und wenn man nachher jemandem erzählen will wie es zu der hohen Summer kam, fallen einem nur so tolle Sachen wie Kleiderbügel, Kissen und ne Tagesdecke ein?! Gut, dass es Kassenzettel gibt die einem schwarz auf weiß beweisen was man so alles für Kinkerlitzchen im Wagen hatte und dass der Preis tatsächlich stimmt! Ich käme mir sonst jedes Mal irgendwie "verarscht" vor. Aber weiter im Text...

Aktenzeichen XY ungelöst: DAS PORTEMONNAIE!

Mich bringt ja so schnell nichts aus der Ruhe. Nach zwei Tagen ohne Geldbörse fühlte ich mich aber doch leicht unwohl. Im Auto war nichts, im alten Zimmer war nichts, im Sprinter hatten wir nichts gefunden, zwischen den Karton war nichts... Schon blöd wenn ich alle amtlichen Dokumente neu besorgen müsste. Ist auch blöd so ohne was zu Essen vor sich hin zu vegetieren. Aber die Miri ging erstmal schlafen und schlief ziemlich....Blöd! Frühstück fiel aus, noch nicht mal Müsli hatte ich (aber Müsli mit Wasser ist jetzt auch nicht die Delikatesse schlechthin). Ich fischte eine Dose Ravioli, die mit umgezogen war, aus meiner Küchenschublade - juhu, Essbares! Blöd nur wenn man nichts zum Öffnen hat... Aber es gibt ja noch ein paar Schubladen zu durchforsten (ich muss vielleicht erklären dass ich selber nur ein Zimmer mit Waschbecken und Balkon habe und die Küche und ein Aufenthaltsraum für alle Mitbewohner da ist). Was fand ich?!




Voller Vorfreude auf die köstlichste Mahlzeit meines Lebens machte ich man in die Arbeit mit diesen (augenscheinlichen) Folterinstrumenten. Schnell wurde meine Motivation aber durch Frustration ersetzt und ein Anruf bei Mama folgte "Ich habe hier so einen alten Dosenöffner. Wie benutzt man den?" "Damit musst du die Dose aufhebeln, aber pass auf die sind sehr scharf" Hmmm hebeln, soso, ich hebelte, bohrte, fluchte, meckerte und hebelte, mein großartiges Ergebnis:


Jetzt konnte ich die Raviolis immerhin schon riechen und sogar rote Sauce sehen. Warum hat man kein Internet wenn man es braucht? Es gibt bestimmt tausende Youtube-Videos die das Benutzen von oldschool-Dosenöffnern erklären... Blöd, blöd, blöd!!! Ich saß auf meinem Stuhl, fühlte mich wie ein Lebenslegastheniker und überlegte mir wie ich die nächsten Tage ohne Geld und Essen rumkriegen sollte als mein Handy anfing zu dudeln. Es meldetet sich die Frau von Eywis (Das wird tatsächlich so ausgesprochen obwohl es Avis geschrieben wird - lustig). Mein Portemonnaie lag hinter der Handbremse und unter dem Sitz. Yesssssssss!!! Dafür fuhr ich auch gern nochmal die 1 Stunde nach Krefeld. Ich bekam meine Geldbörse zurück und ging erstmal Einkaufen. Ein Grundstock an Nahrungsmitteln fand den Weg in meine Tasche. Das nächste Problem wartete allerdings schon wieder auf mich... In unserem Kühlschrank hat jeder Mitbewohner ein kleines Fach das man abschließen kann. Größenmäßig also leider sehr beschränkt. Aber Miri wäre nicht Miri wenn sie das nicht auch irgendwie hinbekommen würde. Meine Puzzlefertigkeiten aus frühester Kindheit, das Zuschauen beim Packen des Urlaubsautos und viele Umzüge in der letzten Zeit, ließen mich zur Höchstform auflaufen. Jeder Zentimeter wurde genutzt und so passte schließlich alles in mein Fach...


Im Supermarkt fand ich auch einen Dosenöffner und eine Fußluftpumpe. Die wehrlose Raviolidose hatte absolut keine Chance mehr! So bereitete ich mir ein fürstliches Festmahl und aß genüsslich jede doofe Nudel einzeln...

Der Tag ging seinem Ende entgegen und ich tat das was ich zuvor auch getan hatte: ich sortierte, packte, schmiss weg.

Am Dienstag (30.10.) entführte ich die neue erworbene Luftpumpe in den Fahrradkeller und hauchte meinen Reifen neues Leben ein. Ich schnappte mir auch direkt das Rad und erkundete das Gelände der LVR, sowie die Stadt die ich nun mein zu Hause nenne würde. Ich meldete mich um und machte einen Abstecher zum Hosenprobieren. Ich suchte noch eine farbige Cordhose, da mir meine schon wieder zu weit geworden war. Als ich eine Verkäuferin um Hilfe bat schaute sie mich an und sagte "Wie ist denn Ihre Größe? Sie tragen doch bestimmt eine 38?" Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!! Hat sie das wirklich gefragt?????? Ich möchte diese Frau drücken, knutschen und bejubeln!!! Alles was ich rauskam war sowas wie "Ja. Diese Hose hier ist auch von Ihnen. Das ist eine 40 und die ist mir schon viel zu groß" Was ein Glücksgefühl! Die Strapazen hatten sich gelohnt! Gekauft habe ich dann zwar nichts, aber ich suchte mir zielstrebig ein neues Ziel: Ein Friseur. Mein letzter Schnitt lag schon 1,5 Jahre zurück und die Spitzen musste dringend ab, außerdem wollte ich wieder einen vernünftigen Pony. Nach vielen Ahs und Ohs aufgrund der Länge meiner Haare bekam ich einen guten und günstigen Schnitt. Zum ersten Mal habe ich mir die Haare im Salon anschließend selber geföhnt und gestylt. Hier das Ergebnis (bissl verstrahlt):


Zu Hause richtete ich noch Telefon und Internet ein. Der Techniker hatte in zweistündiger Kleinstarbeit alle Kabel im Keller umgesteckt und so hatte ich endlich (!) eine schnelle und konstante Leitung für mich ganz alleine! Wie lange habe ich darauf gewartet :)
Eine weitere Nacht in meinem Hochbett bahnte sich an und auch diesmal schlief ich nicht besonders gut. Ich denke ich werde noch brauchen bis ich mich daran gewöhnt habe...

Am Mittwoch ging es dann zum brunchen nach Krefeld zu einer Freundin. Wir erzählten, lachten, meckerten und freuten uns auf den neuen Lebensabschnitt (sie war/ist die Kollegin die zeitgleich mit mir aufgehört hatte). Nachdem wir fertig waren wollte ich die Reifen an meinem Auto wechseln. Ich fuhr erst in die Waschstraße um den Dreck des letzten Jahres runter zu bekommen. Nach einer halben Stunde stand ein saubers Auto vor mir. Von meinem Vater hatte ich den Knarrenkasten bekommen, aus dem Kofferraum holte ich den Wagenheber und aus der Fahrertür zupfte ich die Einmalhandschuhe. Wär doch gelacht wenn ich das nicht schaffen würde? Meine Freundin wollte noch in die Stadt und so machte ich mich allein an diese Herausforderung. Der Wagenheber stellt kein Problem dar, erst als ich merkte, dass der Aufsatz für die Knarre nicht auf meine Schrauben passte und kein anderer Aufsatz in der Kiste zu finden war, machte sich Unmut breit... Nach ein wenig Zetern fiel mir ein, dass ich ein Radkreuz im Kofferraum hatte. Unter dem Verbandskasten, zwischen Warndreieck und Warnweste fand ich das Ungetüm. Ich zog und riss an den Schrauben rum, aber erst als ich mich mit meinen schönen blauen Keilabsatzschuhe auf das Metall stellt und drauftrat bewegten sich die Schrauben. Schnell hatte ich alle Räder ab und die Winterreifen drauf, allerdings fiel mir auf, dass ich nichts zum Beschriften dabei hatte und da ich aufgepasst hatte, wusste ich dass VR, HR, VL und HL wichtige Komponenten waren um die Räder auch nächstes Jahr wieder aufziehen zu können. Ich überlegte und überlegte bis mir schließlich einfiel dass ich auf dem Rücksitz meine Übernachtungstasche stehen hatte. Ich wollte noch zu meinem Bruder in Richtung Dortmund... Aus der Tasche zog ich meinen Kosmetikbeutel und fand auch schnell wonach ich suchte: meinen Lipliner! Fix bekamen die Räder ihren finalen Anstrich und landeten auf dem Felgenbaum im Keller der Freundin.






Ich wartete noch auf meine Freundin, verabschiedete mich und suchte die nächste Tankstelle auf um die Reifen aufzupumpen und anschließend nach Dortmund zu fahren. Dort verbrachte ich ein paar Tage mit Fotografieren, modeln, quatschen und Familienbesuchen. Mein Bruder hatte mir zwei Regalbretter und eine Schreibtischplatte zugesägt. Mama und auch Brudi hatten mich vorher gebeten das Auto auszumessen, da sie nicht davon ausgingen, dass die Platte mit 0,88mX2,25m in meinen Seat passen würde. Ich hatte schon Hochbetten und aufgebaute Kommoden damit transportiert, da würde doch son bisschen Platte kein Problem darstellen?! Ich vertraute auf mein Augenmaß und lud das Teil in mein Auto. Leider musste ich schnell feststellen, dass meine Familie Recht hatte und das gute Stück nicht reinpassen würde. Ich war kurz davor zu heulen, weil ich unbedingt Ordnung in meinem Chaos haben wollte, den PC aufbauen und meine Nähmaschien auspacken wollte. Ich würde noch länger ohne Tisch auskommen müssen... Geknickt fuhr ich zum Schweden und holte mir zumindest ein günstiges Schlafsofa und ein paar Kleinigkeiten die ich noch brauchte. Zuhause angekommen lud ich alles aus, räumte und kramte weiter und machte mir Gedanken wie ich die Platte zu mir bekommen würde...

Die ersten beiden Schultage vergingen und mein Vater rief an. Wir quatschten über die Schule, mein Zimmer und über das Problem mit dem Schreibtisch. Er bot sich an sein Auto auszumessen und mir das gute Stück vorbeizubringen. So kam es, dass Papa zwei Tage später mit der Platte vor meiner Tür stand und ich endlich mein Zimmer vervollständigen konnte. Ich war ihm so dankbar!!! Einfacher und günstiger hätte ich es gar nicht haben können. Leider war seine Zeit knapp und er fuhr direkt nach dem Ausladen wieder nach Dortmund zurück. Wer mich kennt weiß dass ich sofort anfing umzustellen und zu dekorieren. In den darauffolgenden Tagen machte ich noch ein paar dekorative Kleinigkeiten und so sind meine 15qm sehr gemütlich geworden












Jetzt fehlen nur noch Rollcontainer für den Paiperkram, Regalhalter um die Bretter an die Wand zu kriegen, ein Teppich und ein paar Kleinigkeiten. Es ist soooooo schön geworden :)

Jetzt aber genug - über die ersten Schultage, die Leute, meine Erlebnisse und die kreativen Ergebnisse aus Shootings und Bastelaktionen berichte ich beim nächsten Mal.

Morgen geht es zur Hospitation in die Forensik. Ich bin schon ganz gespannt wie es ist mit psychisch kranken Straftätern zu arbeiten. Ich denke ich werde viele Vorurteile abbauen und eine andere Sichtweise bekommen. Auch darüber berichte ich dann beim nächsten Mal :)