Erstmal muss ich mich bei euch bedanken! Auch wenn ich nicht viele "offizielle Follower" habe, weiß ich nun aus mehreren Mündern, dass mein Schreibstil scheinbar ganz angenehm ist und mich zwar gläsern macht, aber auch zeigt dass ich ein interessanter Mensch bin :D Danke! Für euch mach ich umso gerne weiter!!!
Schule... Ja so heißt das Gebäude welches ich seit Anfang November wochentäglich besuche. Ich habe mal ein Bildchen für euch gemacht.
Und ich bin so glücklich das sagen zu dürfen: Ein wahr gewordener Traum! Ich habe so sehr dafür gekämpft. Es hat sich 2 Jahre hingezogen und obwohl ich zwischendurch aufgeben wollte und mich immer wieder gefragt habe ob das der richtige Weg ist und warum es nicht im ersten Anlauf geklappt hat, so kann ich jetzt nur sagen: Es war gut so! Erst jetzt passt der finanzielle und persönliche Rahmen. Es ist einfach unglaublich spannend und toll...
Die erste Woche ging mit kleinen Kennenlernspielen los - jeden Tag gab es ein Neues mit einer kleinen Fragestellung durch deren Antwort sich eine neue Sitzordnung ergab. So saß ich jeden Tag neben einer anderen Person.
Wir haben direkt mit Anatomie losgelegt: Aufbau und Funktion der Zelle, Gewebe und nun die Haut. Wir haben die Grundannahmen der Ergotherapie angerissen, Interaktionsspiele gemacht, eine Gefahrstoffunterweisung bekommen und das Gelände der Psychiatrie (auf der die Schule steht) kennengelernt.
In der zweiten Woche haben wir eine EDV-Einführung bekommen (suuuuuuuper interessant und totaaaaal neu für mich: Unterschied zwischen Verknüpfung und Originaldatei, anlegen von Ordnerstrukturen, Einführung Powerpoint mit dem Titel "Meine erste Präsentation" und "Wie gestalte ich eine Präsentation interessant?!" - gääääähhhhhnnnn). Zum Glück durften wir Sudoku und Kreuzworträtsel machen oder uns gegenseitig lustige Sachen auf die Unterlagen malen. Dem Dozenten war das ziemlich egal :D.
Auch eine Hospitation war angedacht. Eine Mitschülerin (*hust* es heißt Lernende - sorry) und ich haben uns für das forensische Dorf auf dem Gelände entschieden. Wieder typisch: Miri macht das was am krassesten ist und was sich abhebt. Aber ich fand den Gedanken einfach so faszinierend! Wie fühlt sich das an hinter Gittern zu sein, umgeben von unzurechnungsfähigen Straftätern?! Wie sind die Gegebenheiten? Wie gestaltet sich der Tag? Wie fühlen sich die Therapeuten? Wie ist die Zusammenarbeit mit den Klienten?
A. und ich machten uns also mutig auf zur Schleuse. Wir gaben unsere Personalausweise ab und warteten auf den Ergotherapeuten der uns den halben Tag begleiten sollte. Ich denke ich werde nun keine Einzelheiten schreiben, da ich nicht weiß wieviel und was ich schreiben darf... So viel sei gesagt: Der Umgang fiel mir erstaunlich leicht, die Spannung gegenüber diesem Arbeitsbereich ist geblieben und der Respekt ist gewachsen. Ich werde mich dort für eine Praktikumsstelle bewerben. Wo kann ich besser lernen mich abzugrenzen?! Ein interessanter und vielseitiger, halber Tag ging schnell vorbei und so entließ man uns samt unserer Personalien wieder in die Freiheit...
In der letzten Woche haben wir unseren Maschinenschein gemacht. Wir haben den Umgang mit der Kreissäge, der Standbohrmaschine, der Abrichte und dem Lamellofräser gelernt. Zwei Projekte sollten in 2,5 Tagen bewerkstelligt werden. Zum Einen ein Mensch-Ärger-dich-nicht-Spiel und zum Anderen ein kleiner Schrank mit Einlegeboden. Ich habe mir zuerst dem Spiel gewidmet und mich mit meinen Mitstreitern auf eine Strategie geeinigt.
Zuerst wurde das Spiel in gleich große Vierecke unterteilt (insgesamt 121 - 11x11, aufgrund der vorgegeben Spielfeldanzahl)
Die Spielfelder sollten rund ausgebohrt werden und mit kleinen runden Holzstopfen ausgefüllt werden. Da der Bohrer eine Führung braucht, musste von jedem Feld die Mitte festgelegt werden (deshalb auch die ganzen Kreuze ;))
Und so wurde dann erst provisorisch aufgelegt und dann gebohrt
Wie ihr euch denken könnt, habe ich dann die kleinen Holzstopfen in die Löcher gehämmert :)
Anschließend habe ich das Brett mit einem Schleifgerät geglättet. Da mir das Brett so viel zu kahl war, habe ich Acrylfarbe in den Farben rot, gelb, grün und schwarz genommen, sie mit Wasser verdünnt um eine Art Lasur zu erhalten und mit sehr ruhiger Hand die entsprechenden Felder angemalt. In jedes Häuschen kam noch eine passende Holzperle. Anschließend habe ich das Brett noch einmal abgeschliffen um die Farbe blasser wirken zu lassen und das Ganze geölt. Fertig war mein erstes selbst gebautes Spiel :)
Ich musste die ganze Zeit an meinen Bruder denken der mich bestimmt ausgelacht hätte, schließlich ist er ein begnadeter Schreiner :) Aber jeder hat mal klein angefangen , nicht?!
Das Schränkchen wurde dann noch am selben Tag angefangen. Der werte Lehrmeister hatte das Material schon besorgt und mitgebracht
So fingen wir an mit der Kreissäge die langen Bretter auf die vorgegebenen Maße zu kürzen. Anschließend wurden diese mit dem Lamellofräser bearbeitet um die passenden Lamellos (Dübel) einzukleben und die Bretter zu einem Kasten verbinden zu können.
Mit Schraubzwingen wurde das Gerüst dann fixiert und zusätzlich durch eine passende Rückwand verstärkt. So konnte das Schränkchen über Nacht trocknen...
Am nächsten Tag kamen dann eine Tür (bestehend aus einem Rahmen und einer zurückgesetzten Rückwand), Scharniere und ein Knauf dazu. Der Einlegeboden wurde auch gesägt und auf passender Höhe eingesetzt. Da ich unbedingt einen Schrank im Shabby-Chic Stil haben wollte, kaufte ich Anthrazit-Farbe und weiße-Farbe die ich anschließend anschmirgeln wollte um dem Schränkchen eben den genannten Look zu verpassen. Ich habe also gepinselt, geflucht, gekleckert, gepinselt und geflucht. Nach fünf Schichten war das Ding weiß und ich am Ende ;) Am darauf folgenden Tag nahm ich den Schrank mit und verpasste ihm einen neuen Knauf, einen Used-Look und ein Stöffchen:
Er soll später (wenn ich jemanden zum Bohren finde) in meine Badecke und meinen Schmuck beherbergen - so wie hier schon mal vordekoriert :D (Dafür habe ich noch drei Haken in die Rückwand der Tür geschraubt)
Für mein Erstlingswerk doch ganz ansehnlich oder?
Am Ende der Woche haben wir noch alle unsere Präsentationen vorgestellt. Ich war einfach fasziniert wie facettenbereich mein erwählter Beruf doch ist und wieviel "Gutes" ich tun könnte wenn ich fertig bin :) Es wird einfach großartig! Ich möchte mich hier mal bei meiner Oma bedanken die immer in meinem Herzen ist und die bestimmt stolz auf mich wäre wenn sie bei mir wäre - Ich liebe dich!!!
Am letzten Wochenende (also vorgestern und gestern) habe ich meinem Zimmer einen Feinschliff verpasst. Ich war fleißig und habe ein paar Kleinigkeiten gewerkelt.
Da wäre meine neue Pinnwand - bestehend aus einer billigen Korkpinnwand, zwei Lieblingsstoffen, Vlies, Tüll und Ripsband...
Den Stoff habe ich zusammengenäht, die Pinnwand auf Stoff und Vlies gelegt, doppelseitiges Klebeband rundherum angebracht und erstmal die Schichten daran fixiert um sie anschließend mit dem Tacker festzunieten.
Dann habe ich die Rosenseite ausgemessen, sie durch zwei geteilt und an den drei Punkten (Ecke oben, Mitte und Übergang zum Karostoff) die Ripsbänder festgetackert und sie überkreuzt. Dann noch den Tüll drum herum gebunden und fertig war die Pinnwand.
Oben kann ich jetzt Karten o.ä. feststecken und unten mit langen Stecknadeln Dinge anpinnen...
Ein Plätzchen hat das gute Stück auch schon gefunden und einen Auftrag für Weihnachten habe ich auch direkt bekommen ;)
Danach habe ich noch kleine Utensilos für Haarklammern genäht
Jetzt herrscht Zucht und Ordnung im Mirischen Bad :D
So ihr Lieben, ein erste Überblick ist geschaffen und ich kann mich wieder für ein paar Tage zurücklehnen :)
Am Wochenende werde ich meine Patchworkdecke in Angriff nehmen für dich ich ja schon in Holand fleißig eingekauft habe. Ihr dürft gespannt sein!