Montag, 24. November 2014

Für Oma...

Liebe Oma Elfi,

ich weiß gar nicht genau wo ich eigentlich anfangen soll und was ich dir schreiben soll. Du fehlst uns schon jetzt und es fühlt sich ohne dich leerer an. Die Welt dreht sich für mich gerade ein Stück langsamer. Ich bin ohnächtig und kraftlos, da ich an der Tatsache dass du nicht mehr da bist nichts ändern kann...

Die Nachricht über deinen Zustand hat mich getroffen wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich war am Wochenende mit R. in der Nähe von Hanau auf einer LARP Veranstaltung. Das sagt dir vermutlich nichts. Um es kurz zu fassen: Wir haben uns verkleidet und mit anderen verkleideten Menschen eine Geschichte gespielt.
Da wir in einer Zeit gespielt haben in der es keine Handys gab, blieb auch mein Handy abgeschaltet im Schrank in meinem Zimmer liegen. Zwischendurch gab es eine Spielpause in der wir uns kurz hinlegen konnten. Ich war ganz froh nochmal abschalten und die Geschehnisse des Spiels irgendwie verarbeiten zu können. Ich weiß nicht mehr warum, aber ich hatte den Drang mal kurz mein Handy anzumachen. Ich glaube ich wollte nach der Uhrzeit schauen (obwohl ich eigentlich eine Uhr an meinem Kostüm hatte, aber daran habe ich wohl nicht gedacht - zum Glück). Ich sah, dass Marietheres mir eine Nachricht geschrieben hatte und mir mitteilte dass ich ans Telefon gehen sollte, da es wichtig wäre. Ich glaube das war so gegen viertel nach eins oder so. Ich habe direkt zu R. gesagt es ist bestimmt etwas wegen Oma. Irgendwie hatte ich das im Gefühl...
Du musst wissen, dass ich bis dahin nicht wusste, dass du operiert worden bist und es dir zusehends schlechter ging. Ich sagte zu R. dass ich es nicht wissen wollen würde. Ich hatte einfach tierisch Angst vor der Konfrontation mit etwas mit dem ich vielleicht nicht umgehen könnte. R. bat an für mich anzurufen, um zu filtern worum es ging. Das tat er dann auch, aber er konnte M. nicht erreichen. Wir gingen also erstmal wieder zu den anderen um weiter zu spielen.

Später, so gegen halb drei schaute ich erneut aufs Handy und sah dass M. mich angerufen hatte und von Mama eine Nachricht gekommen war. Sie schrieb mir, dass es dir ncht gut gehen würde. Du hättest ein Gerinsel in der Leber und wärst auf der Intensivstation. Ich versuchte M. erneut zu erreichen und konnte dann doch endlich mit mit ihr reden. Meine Tränen liefen schon die Wangen herunter und auch M. konnte ihre nicht zurückhalten. Sie erzählte mir dass sie bei dir ist und es ihr nicht gut gehen würde. Sie war ganz allein und ich glaube sie hatte Angst und war verzweifelt. Sie ist noch so jung und war bisher mit dem Thema "Tod" noch nicht wrklich in Berührung gekommen.

Nach dem Anruf ging alles recht schnell. R. drängte mich sofort loszufahren, während ich noch in meiner Gedankenwel gefangen war und mir überlegt was ich alles umorganisieren musste und wie ich meine nächsten Tage planen würde. Ich hatte mich innerlich darauf eingestellt ein paar Tage in Dortmund zu bleiben um bei dir zu sein. Ich wusste zu dem Zeitpunkt einfach noch gar nicht wie schlimm es wirklich um dich bestellt war...

Ich sagte den Leuten vor Ort bescheid und packte wie mechanisch meine Sachen. R. kümmerte sich um was zu essen und zu trinken und half mir mich zu sortieren. Da ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, übernahm er die Fahrerei ins Krankenhaus. Er tat mir so leid weil er mich "ertragen" musste und mich in so einer Verfassung bisher noch nicht erlebt hatte.
Ich weinte in einem fort und wusste einfach nicht wohin mit mir und meinen Gefühlen. In meinem Kopf drehte sich alles... R. versuchte mich aufzubauen, mir zu helfen und zuzuhören. Er war einfach für mich da.

Ich überlegte was ich dir auf deiner letzten Reise noch Gutes tun könnte. Blumen kamen für mich nicht in Frage, da ich mir einerseits dachte du hättest schon genügend und andererseits nicht wusste ob sie auf der Intensivstation überhaupt gestattet waren. Mir kamen sofort meine Wachkoma-Patientin in den Sinn. Wenn jemand lange Zeit im Bett liegt und sich kaum rühren kann ist es hilfreich ihm zu zeigt wo seine Körpergrenzen sind. Ich nahm mir vor deine Hände und Füße zu massieren, um dir Reize und Wohligkeit zu geben. Ich wollte auch etwas für den Geruchssinn und Geschmackssinn besorgen. Es ist bestimmt nicht schön tagelang nichts gegessen zu haben und ständig einen ekligen Geschmack im Mund zu haben. Mama schrieb mir, dass du klassisches Musik magst - ich nahm mir also vor dir welche vorzuspielen.

Da ich diese Sachen nicht alle dabei hatte wollte ich noch schnell einkaufen gehen bevor wir dich im Krankenhaus besuchten. Um 17:45h standen wir an der Abfahrt der Autobahn. Von dort aus wären es ca. 10 Minuten bis zu dir gewesen. Da wir noch einkaufen waren, kamen wir um 18:25h etwa am Krankehaus an. R. hatte vorgeschlagen zuerst zum Krankenhaus zu fahren und dann einzukaufen, aber ich wollte nicht mit leeren Händen bei dir stehen und auch dann lieber bei dir bleiben als hin und her fahren zu müssen.

Am Krankenhaus wartete schon M. auf mich. Sie war mit ihrem Freund da. R. und ich suchten einen Parkplatz und gingen mit Bodylotion, Servietten, Kerze und ein paar anderen Kleinigkeiten Richtung Eingang. M. sagte es wäre besser wenn R. draußen warten würde. Ich wollte ihn eigentlich mitnehmen und dir vorstellen, aber ich merkte dass es wohl doch besser war alleine zu gehen. Ich drückte R. ein paar Sachen in die Hand, nahm die Dinge für dich an mich und folgte meiner Schwester zum Fahrstuhl.

Im Fahrstuhl sah mich meine Schwester an, ihr liefen die Tränen über die Wangen und sie sagte mir "Es tut mir so leid. Oma ist vor einer halben Stunde gestorben". In dem Moment brach einfach alles über mir zusammen. Ich wollte schreien und weglaufen oder einfach selber sterben. Es war schrecklich! ICH WAR ZU SPÄT!!! Tausend Gedanken rasten durch meinen Kopf. Ich überlegte was ich hätte anders machen können, macht mir Vorwürfe, dass ich mein Handy nicht früher angemacht hatte, dass ich ausgerechnet an diesem Wochenende nicht zu Hause und nicht zu erreichen war. Ich brach innerlich zusammen...

Auf der Intensivstation konnte ich deinen Kopf schon durch den Türspalt sehen. Du sahst so anders aus, ich hätte dich kaum wieder erkannt. Im Zimmer waren alle deine Lieben. Markus saß an deiner Seite, Opa stand mit Papa am Bettende und Maria war auch da.
Du sahst ganz friedlich aus und irgendwie ein klein wenig glücklich. Ich hatte dofort das Gefühl, dass es dir da wo du jetzt bist besser ging als in deinem Körper in diesem Bett.
Ich saß mich zu dir an die Bettkante und nahm deine Hand. Ich entschuldigte mich, dass ich zu spät war und dass ich aber jetzt da war. Ich sagte dir dass ich dich vermissen würde... Als ich anfing dir die Hände einzucremen sagte ich dir dass das mein Abschiedsgeschenk für dich sei und erklärte dir woher ich die Idee hatte. Ich erzählte dir auch von R. und dass ich ihn dir so gerne vorgestellt hätte. Ich sagte dir auch, dass es uns allen gut geht und du dir keine Sorgen machen musst.

Ich mache mir noch immer ein wenig Vorwürfe, aber das Wissen dass M. dir gesagt hat dass ich, dein großes Engelchen, komme und bei dir sein würde und dass ich es auch ohne Einkauf nicht rechtzeitig geschafft hätte, gibt mir ein bischen Ruhe.
Ich bin auch froh, dass wir vor einer Woche noch telefoniert haben. Ich wusste, dass es dir bis dahin gut ging und du also nicht lange leiden musstest!

Oma, ich danke dir für all die schönen Stunden und all die Erinnerungen die du hinterlässt. Du warst eine zutiefst ehrlich und freundliche Seele. Du hast immer für mich eingestanden und warst für mich da! Du warst immer so stolz auf uns Enkelkinder und hast so viel für uns getan! Ich erinnere mich noch an die vielen gemeinsamen Shoppingtouren, an unsere gemeinsamen Klavierstunden, an das Basteln mit der AWO, das Plätzchen backen und an das Kirschkerne-Puhlen. Danke dass du so eine tolle Oma und so ein toller Mensch warst! Du wirst uns sehr, sehr fehlen!

Ich habe dich sehr lieb!

Deine Miriam

Dienstag, 22. Juli 2014

EKT - Elektrokrampftherapie

Heute mal etwas ganz anderes und zwar aus dem Bereich der Medizin: Die Elektrokrampftherapie.

Ich habe das große Glück eine sehr nette und kompetente Psychiaterin im Team zu haben. Sie hatte gestern bei unserer Teamsitzung erzählt, dass sie heute eine EKT durchführen musste. Das Wort "EKT" löste bei mir sofort sämtlich "Alarmglocken" aus, da ich dieses Prozedere als sehr, sehr spannend erachte. Ich habe direkt gefragt ob es möglich wäre bei so einer Anwendung dabei sein zu können. Zu meiner großen Überraschung war dies ohne irgendwelche Umstände möglich.

Ich stand also heute morgen um 7h vor der Klinik für Psychiatrie und wartete auf Einlass. Da mein Wecker mich um 5h aus dem Bett geklingelt hatte und ich noch keinen Hunger hatte, wollte ich mein Frühstück noch fix vor der EKT essen. Leider kam niemand, um mir die Tür aufzuschließen... Erst als die Ärztin kam, hatte ich die Möglichkeit kurz einen Löffel Müsli zu futtern bevor es auch schon rüber ins Hauptgebäude ging... Mit leerem Magen und kaum Flüssigkeit machten wir uns auf in die Katakomben der Uniklinik.

So ruhig hatte ich die Klinik noch nie erlebt. Trotz des psychodelischen Teppichs hatte die Situation dementspechend etwas beruhigendes ;). Nachdem wir um einige Ecken gebogen waren, die Treppen runtergestiefelt und eine Tür passiert hatten, fand ich mich im Vorbereitungsraum der OP-Sääle wieder. Komisch diesen diesmal nicht als Patient, sondern als Therapeut/Prakitkant zu betreten ;)
Aus einem Wagen schnappte ich mir ein schickes, grünes OP-Hemd und streifte es über meine Straßenklamotten. Meinen schicken Ausweis hängte ich an die Brusttasche - irgendwie fühlte ich mich auf einmal "befördert". Auf einmal befand ich mich mit Schwestern, Anästhesisten und Ärzten in einem Raum und beobachtete die Patienten die darauf warteten "behandelt" zu werden.

4 Patienten lagen schon vorbereitet mit OP-Hemd, Akte, allerlei Spritzen, Tropf und Zugang in ihren Betten. An einem Monitor flimmerten die wichtigsten Vitalfunktionen in Wellen und Zahlen. Während der Anästhesist nochmal abklärte ob Allergien bestehen, lose Gebissteile rausgenommen und auch nichts gegessen und getrunken wurde, klebte die Ärztin die Elektroden an Kopf und Brust des Patienten. Sie bat die Patienten die Augen zu schließen und machte einen Ausdruck der Hirnströme der linken und rechten Hirnhemisphäre, um einen Ausgangswert zu haben (so kann später verglichen werden wie stark der Anfall war und wann das Gehirn wieder im Normalstatus ist). Nachdem alles vorbereitet war, gab die Schwester das Anästhetikum über einen Zugang am Handrücken in die Blutbahn. Es wurde laufend beobachtet ob der Patient bereits eingeschlafen war oder ob evtl. noch mehr Anästhetikum zugeführt werden musste.

Sobald der Patient eingeschlafen war wurde mit einer Larynxmaske intubiert, um beatmen zu können. Grund hierfür: Die gegebenen Muskelrelaxantien ermöglichen einen möglichst krampflosen epileptischen Anfall, führen aber auch andererseits dazu, dass der Patient nicht mehr von selber atmet... Hört sich viel dramatische an als es eigentlich ist!
An die Maske wurde dann ein Beatmungsbeutel angeschlossen welcher durche ein Pflegekraft oder den Anästhesisten "bearbeitet" wurde.

Die Ärzte hatten in der Zeit schon die stromgebenden Kontakte der Maschine mit Kontaktmittel eingeschmiert und dem Patienten eine Mullbinde in den Mund gelegt (um zu verhindern dass sich dieser auf die Zunge beißt). Nachdem die Kontakte dem Patienten an den Kopf gehalten wurden, wurde der Stromstoß losgechickt und damit ein Grand Mal Anfall ausgelöst.
Das einzige was auf einen epileptischen Anfall schließen ließ, waren die verkrampfte Mimik und Kopfhaltung und die Geräusche der stromgebenden Maschine.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Kurve der Hirnströme genaustens gemustert, um abschätzen zu können ob der Anfall ausreichend war, um den gewünschten Effekt im Gehirn zu erzielen und um zu sehen wann der Anfall nachließ.

Nachdem alle Daten ausgewertet waren, wurde der Patient beobachtet. Sobald die Spontanatmung wieder einsetzte, wurde der Patient angesprochen und die Maske herausgezogen.
Die Narkose dauerte oft nur 10 Minuten. Ein Teil der Patienten war nach insgesamt 20 Minuten schon wieder wach und ansprechbar.

Vielleicht fragt ihr euch warum man sowas überhaupt macht?!

Bei tiefgreifenden Depression (major) bei denen alle bekannten Mittel nicht helfen (Antidepressiva und andere Medikamente, Therapien, Hypnose etc.) wird auf die EKT zurückgegriffen. Es ist oft die letzte Möglichkeit dem Patienten dabei zu helfen wieder ein "normales" Leben leben zu können.
Bei manchen hat es keinen Erfolg, aber vielen hat es neue Hoffnung gegeben und das Leben wesentlich erleichtert. Die Patienten mit denen ich bisher darüber gesprochen habe, haben berichtet dass es nach der EKT wie eine neues Leben war. Sie konnten wieder Freude und Lebensmut erleben, sahen die Welt in einem neuen Licht.

Was passiert denn da eigentlich?

Ich kann das Verfahren nur in meinen laienhaften Worten erklären, aber es hilft vielleicht ein wenig besser zu verstehen was da genau im Körpr abläuft...
Letztlich ist es auch ganz simpel. Das Gehirn besteht aus einer vielzahl von Nervenzellen die untereinander Informationen austauschen. Diese Informationen werden mittels verschiedener Botenstoffe weitergegeben. So gibt es zum Beispiel Serotonin, welches u.a. für die Steuerung oder Beeinflussung der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation, der Sensorik, der Schmerzempfindung und Schmerzverarbeitung, des Appetits, des Sexualverhaltens und der Hormonsekretion zuständig ist. Ist davon nicht genug vorhanden kommt es zu einer Veränderung dieser Vorgänge. Auch Dopamin (Antrieb, Motivation, Belohnung) ist hier beteiligt.
Man geht davon aus, dass die durch den Strom angeregten Nervenzellen vermehrt diese Stoffe ausschütten und so zu einem höheren Spiegel führen. Dies wiederrum wirkt sich, logischerweise, positiv auf den Patienten auf der wieder in der Lage ist Motivation, Antrieb, Glück etc, wahrzunehmen...

Mich würde eure Sicht mal interessieren! Schreckt euch das ab oder findet ihr es spannend/hilfreich?
Ich habe jedenfalls gedacht "Schade dass du nicht doch Medizin studiert hast! Der Körper ist einfach so ein spannendes Teil. Ich würde gerne mehr wissen und kennen und auch als Arzt arbeiten..."

Donnerstag, 17. Juli 2014

Rezept Kürbispommes und Blabla

Wahnsinn! Ich schon wieder :)

Ich bin noch total beeindruckt. Niemals hätte ich gedacht dass ich nur eine Stunde fahren muss um Urlaubsfeeling zu bekommen!
Ich habe heute eine Fahrradtour mit den Klienten der Einrichtung gemacht in der ich gerade mein Praktikum mache. Mit dem Zug ging es nach Rheinland-Pfalz: Linz. Es war schon ein ziemliches Abenteuer mit elf Leuten und elf Fahrrädern korrdiniert ein-, aus- und umzusteigen. Und vor allem wenn ein Teil von diesen elf noch psychisch beeinträchtigt ist. Da passiert es schnell dass man jemand im Fahrstuhl vergessen wird ;).
Als wir ankamen sind wir direkt mit der Fähre aufs andere Rheinufer gewechselt, um von dort Rheinabwärts Richtung Bonn zu radeln.
Ich kriegte richtig große Augen als ich Berge, Wein und so viel Grün sah. Dazu der Rhein, die vielen Schiffe und so tolle alte Häuser! Und das alles eine Stunde von mir entfernt...
Ich könnte einfach mal fix rausfahren und im Siebengebirge wandern gehn - ein Traum!
Hier mal ein paar Bilder die ich zwischendurch gemacht hab:





Und nun wie angekündigt ein Rezept zu den Bildern die ich gepostet habe. Habe michnochmal extra wegen des Urheberrechts erkundigt. Rezepte sind in Mengenangabe nicht geschützt. Auch die Zubereitung ist nur dann geschützt wenn der Urheber diese mit eigenen Worten besonders ausschmückt. Dürfte also alles von Gesetzes Wegen her in Ordnung sein ;)
Das Rezept ist aus dem Buch Vegan for fit von Attila Hildmann: http://www.amazon.de/Vegan-Attila-Hildmann-30-Tage-Challenge-Gesundheit/dp/3938100818

Fangen wir mal an mit den Kürbispommes:


Für 2 Personen:

Kürbispommes
750g Hokkaido-Kürbis
1 gestr. TL Rosmarinnadeln
3 EL Olivenöl
1/2 TL Paprikapulver
1 gestr. TL Grill- und PFannengewürz

Erbsen-Joghurt-Dip
200g TK-Erbsen
jodiertes Meersalz
1 Zwiebel
1 EL Olivenöl
1 TL Currypulver
abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone
150 g Sojajoghurt Natur

Avocado-Blutorangen-Dip
2 Avocados
1 Bio-Blutorange
jodiertes Meersalz

Basilikum-Ketchup
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
350g Kirschtomaten
1/2 Bund Basilikum
2 getrocknete Tomaten in Öl
3 EL Olivenöl
2 EL Weißweinessig
2 gehäufte EL Tomatenmark
1 EL Agavendicksaft

Ich habe bisher nur den Erbsen- und den Ketchup-Dip gemacht. Beide sind richtig, richtig lecker. Der Ketchup ist besser als jeder den ich bisher gekauft habe!!!

Also wie gehts jetzt?

Backofen auf 250°C vorheizen. Den Kürbis waschen, halbieren und aushöhlen. Kürbis nochmal halbieren und in Pommesgröße schneiden. Die übrigen Zutaten in einer Schüssel vermengen, den Kürbis reinschmeißen und mit der "Marinade" vermengen. Kürbis auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen und für ca. 15-17 Minuten in den Backofen schieben. Darauf achten dass die Enden gebräunt sind - dann sind sie etwas kross.

Während ihr auf die Pommes wartet könnt ihr schon mit den Dips anfangen. Für einen halben Kürbis hat mir immer ein Dip gereicht. Da sie aber so lecker sind würde ich auch mal alle drei probieren :) - Nimmt aber dann etwas mehr Zeit in Anspruch...

Erbsen-Joghurt-Dip
Die Erbsen in kochendem Wasser für ca. 3 Minuten garen und abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und fein hacken. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel mit dem Currypulver anbraten. 3/4 der Erbsen mit der Zitronenschale in ein hohes Gefäß geben und pürieren. Sojajoghurt und restliche Erbsen unterrühren und mit Salz abschmecken.

Avocado-Blutorangen-Dip
Die Avocados halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch herauslöffeln und in eine Schale geben. Die Blutorange heiß waschen, abtrocknen und 1/4 der Schale abreiben. 3 EL Saft aus der Orange pressen und mit dr Schale und dem Fruchtfleisch pürieren.

Basilikum-Ketchup
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Kirschtomaten waschen, halbieren. Basilikum waschen und fein hacken. Getrocknete Tomaten etwas abtropfen und fein hacken. Öl in der Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch hineingeben und ca. 3 Minuten dünsten. Kirschtomaten hinzufügen und nochmal 5 Minuten unter Rühren kochen. Anschließend mit Essig, Tomatenmark, Salz und Agavendicksaft in einem hohen Gefäß pürieren, evtl. nachwürzen. Basilikum und getrocknete Tomaten unterheben.

GENIEßEN!!!!

Würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen :D

Sonntag, 13. Juli 2014

Liebe dich selbst?! - Vegan for fit

Na das klingt doch einem philosophischen und melodramatischen Post, oder?
Vielleicht wird er das auch ein wenig... 
Edit: Nachdem ich jetzt die Hälfte schon geschrieben habe, kann ich bestätigen dass es schon dramatisch wird ;) Der Text ist sehr ehrlich und legt Dinge offen die kaum jemand über mich weiß. Überlegt euch also gut ob ihr das lesen wollt oder nicht! Für mich ist es eine Art Dankeschön an mich und ein Schulterklopfen....

Ich weiß gerade gar nicht so recht wo und wie ich anfangen soll.
Das Thema "sich selbst zu lieben" ist ein sehr anstrengendes und schwieriges - zumindest in meinem Leben. Seit ich denken kann, zerbreche ich mir meinen Kopf über meine Außenwirkung, mein Sein, was Andere über mich denken und denken könnten und wie ich in diese verquere Welt passe und es mir und den anderen "recht mache". 
Ich kann euch sagen: Das war bisher sehr, sehr anstrengend! 

Nachdem ich zig mal auf die Schnauze gefallen bin, gelitten habe und sich die Kreise in meinem Kopf immer weiter zu Spiralen entwickelten gelang es mir endlich umzudenken. Ich habe verstanden, dass ich es niemals allen Recht machen kann und dass ich dabei immer den Kürzeren ziehen werde. Ich habe angefangen egoistischer zu sein, mehr für meine Meinung einzustehen und meine Zeit bewusster so zu planen, dass es sich gut anfühlt. Ich habe damit zwar anderen mehr als einmal vor den Kopf gestoßen, aber gemerkt dass es mir dadurch wesentlich besser geht und ich endlich mehr ich sein kann!
Der Weg ist zwar noch lange nicht zu Ende, aber ein Anfang ist gemacht... - Drama Baby! :D

Leider gibt es nach wie vor immer wieder Situationen in denen ich mich extrem zurücknehme zugunsten meines Gegenübers. Aber das ist durchaus legitim. Ich will nicht immer Streit provozieren und Kompromisse oder Nachgeben ist gut solange man sich nicht selbst schadet.

Die letzten Jahre habe ich mich intensiv mit dem Thema "Essen, Diät, Abnehmen, Aussehen" beschäftigt, weil ich mich nach der letzten Trennung sehr unwohl fühlte. Ich wog in meiner Spitzenzeit 93kg bei 1,83m Körpergröße. Als meine Klamotten in 44 anfingen eng zu werden sah ich rot. Ich widerte mich selber an und stand vor dem Punkt "Entweder weiter fressen und nicht mehr drüber nachdenken oder etwas dagegen tun und Disziplin an den Tag zu legen". Zum Glück entschied ich mich für Zweiteres!!! 
Ich nahm in einem halben Jahr 10kg mit Weight Watcher ab (allerdings ohne diese doofen Treffen und auf eigene Faust - hatte mir Unterlagen besorgt und war zu geizig auch nur einen Cent in dieses System zu investieren).
Meine Familie und meine Kollegin gaben mir Bestötigung und Mut. Ich fühlte mich schon besser in meiner Haut. Aber ich wollte mehr!!!

Dann kam irgendwann meine Lebenskrise und ich landete in einer Akutklinik. Die Spirale "Ich hasse mich selber" drehte sich schneller und ging immer tiefer. Es ist eine Zeit an die ich nicht unbedingt gerne zurückdenke. 
Ich wollte gegen meinen Körper ankämpfen und dachte wenn ich mehr abnehme dann bekomme ich mehr Zuspruch und Aufmerksamkeit meiner Umwelt. Ich selber war mir dabei völlig egal. Abnehmen um jeden Preis hieß die Devise!
Ich ließ also Mahlzeiten aus, fuhr Stunden auf dem Fitnessrad und wanderte wann immer es ging. 
Mein Feind war neben meinem Körper auch die Waage. Sie zeigte mir wieder und wieder, dass meine Bemühungen nicht wirklich Wirkung zeigten. Ich war sehr frustriert!!!
Ich unterließ also diese Art der Kasteiung und fing an das Essen in mich reinzustopfen. Irgendwie gab es mir ein Gefühl des Trosts. Und Essen hat etwas Beruhigendes und beschäftigt...

Ich lernte in der Klinik zwei junge Mädels kennen. Eine von Ihnen war in der Klinik wegen Essstörungen. Sie erzählte von ihren Esskarpaden und dass sie auch oft aus Frust aß. Schokoladentafeln, Gummibärchen, Chipse... Egal was hauptsache lecker und bechäftigend. Sie war aber überhaupt nicht dick und ich fragte sie wo sie das alles hinstecken würde?! Sie sagte das wäre doch ganz einfach und hielt ihren Finger in die Luft. 
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen... Nach jedem Essen verschwand sie und oft genug hab ich eine geschlossene Klotür vorgefunden und ewig warten müssen bis das Klo endlich wieder frei wurde... Ich hielt sie für bekloppt. Ich könnte das niemals! Mir einfach den Finger in den Hals stecken...

Irgendwann in der Klinik kam der Tag. Alles war scheiße, mir ging es schlecht, die Waage hasste mich weiterhin und ich aß... Ich aß viel! Mir tat nachher so der Bauch weh und die Gedanken drehten sich "Das wird nachher alles auf deinen Hüften sein. Du wirst wieder so fett wie damals. Willst du das wirklich?!". Ich tat also diesen ersten Schritt und machte das was meine "Freundin" in der Klinik auch gemacht hat... Ich fühlte mich danach so leicht und war irgendwie glücklich eine Lösung für das Problem gefunden zu haben! Essen ohne Reue! Wann und so viel ich will!!! 
Ich kann euch beruhigen: Das passierte nicht nach jeder Mahlzeit. Nur wenn es mir schlecht ging und ich übermäßig viel gegessen hatte. 
Ich nahm als nur wenig ab. Und das was ich abnahm kam glaub ich auch eher durch das Wandern...

Bis heute hat dieses Verhalten leider angehalten (Auch wenn nur in Situationen in denen ich mich wirklich total überfressen hatte).
Ich habe es zwischenzeitlich mit Weight Watcher und Joggen auf 78kg gebracht. Mein Gewicht schwankt immer zwischen 75 und 78kg. Je nachdem ob ich gerade unterwegs bin, einen schlechten Tag habe oder auf meine Ernährung achte.

Durch dieses ganze Hin und Her hat aber mein "Beziehungsverhältnis" zum Essen sehr gelitten!!! Ich denke den ganzen Tag über an nichts anderes, als an die nächste Mahlzeit. Hunger ist ein sehr anstrengendes und unangenehmes Gefühl und für mich nur schwer auszuhalten. Bei jeder Mahlzeit habe ich schon an die nächste gedacht...
Irgendwas musste sich ändern!!! Zumindest gab es nur noch ganz, ganz selten die Situation dass ich nach dem Essen auf dem Klo verschwinden musste.
Dafür machte mir aber mein Körper andere Probleme. Ich hatte das Gefühl nicht mehr alle Nahrungsmittel vertragen zu können. Ich fühlte mich ständig müde, schwach und lustlos. Mein Bauch sah teilweise aus als wäre ich hochschwanger...
Ich probierte mich basisch zu ernähren, auf Sachen zu verzichten, aber irgendwie brachte nichts die ultimative Lösung.

Vor ein paar Wochen hatte ich einige Erlebnisse die mich dazu gebracht haben weiter über das Theman Ernährung nachzudenken. Bei einer guten Freundin fiel mir das Buch "Vegan for fit" von Attila Hildmann in die Hände. Ich schlug die ersten Seiten auf und war sofort gefesselt!
Er erklärt in dem Buch einfache, aber klar auf der Hand liegende Fakten. Ich konnte gar nicht mehr aufhören darin zu blättern und mir die Texte durchzulesen. Ich hatte das Gefühl das dies vielleicht eine Lösung für meine Probleme sein könnte und testweise für 30 Tage - das ist doch zu schaffen!!!
Die Freundin hatte für meine Mutter und mich eine Linsensuppe daraus gekocht. Deshalb lag das Buch auch aufgeschlagen auf dem Küchentisch. Toller Zufall!
Die Suppe war ein Gedicht! Die Zutaten so simpel und toll zusammengestellt.
Ich wollte mehr probieren. Die Bilder sind die eine Sache aber ob so Sachen wie Tofu, Hafermilch, Quinoa, Amaranth, Mandelmus und Hirse auch wirklich schmecken eine ganz andere! Ich kochte uns Zuchhini-Bandnudeln in Tomatensauce mit einem Nusstopping und die Zucchini-Lasagne, überbacken mit einer Mandelmus Sauce. Es war ein Traum!!! 
Ich musste dieses Buch sofort haben und das alles ausprobieren! Es hörte sich auch alles lecker und vollwertig an. Und dabei auch noch abnehmen?! Ernsthaft???? 

Seit der Zeit habe ich versucht vegan zu bleiben, die 30-Tage-Challenge nach dem Buch konnte ich erst letzten Mittwoch anfangen, da ich zwischenzeitlich noch viel unterwegs und von anderen abhängig war. Aber vegan war bisher immer drin.
Mir fehlt es wirklich an nichts! Alles tierische lässt sich ersetzen und es schmeckt oft besser als mit dem Fleisch-Original!

Seit Mittwoch mache ich wie gesagt die Challenge. Der Einkauf für die ganzen Zutaten hat mein Portemonnaie extrem belastet. Der Basiseinkauf schlug mit 140€ zu Buche und jede Woche kommen rund 30-40€ für weitere Zutaten hinzu (aber die habe ich auch bei einem normalen Einkauf gehabt).

Ich möchte euch mal ein paar Bilder der gemachten Köstlichkeiten posten:


Der Einkauf
 
Vegane Bolognese - Lasagne (noch im Urlaub)


Selbstgemachte vegane Müsliriegel (für unterwegs wenn nichts veganes greifbar ist)


 Veganer Mohnstrudel (auch im Urlaub)


Seitan-Döner (in einem veganen Restaurant im Urlaub - ein wahrer Traum!!!)


 Amaranth-Müsli mit Himbeeren und gerösteten Kokoschips (das erste vegane Frühstück zu Hause)


 Kürbispommes mit Erbsendip <3







 Tofuburger mit selbstgebackenem Vollkörnbrötchen





Amaranth-Pancakes mit selbstgemachtem Himbeereis - auch ein Traum!


Eine Mandelcreme-Suppe mit Erbsen und selbstgemachtem Pesto


Zuchhinispaghetti carbonara


Es war wirklich alles sehr, sehr lecker. Es kostet natürlich viel Zeit die Sachen zuzubereiten, aber sie sind jede Minute wert. Ich weiß genau was drin ist und kann ohne Reue alles verputzen. Ich dachte immer es sei normal sich schwer und müde zu fühlen wenn man richtig viel gegessen habt, aber das ist es nicht! Wenn ich mich mit meinen gekochten, veganen Sachen vollgegessen habe fühle ich mich danach zwar satt, aber eben nicht schwer und müde. Ich fühle mich richtig gut. Und das beste ist: Ich habe nicht nach zwei Stunden wieder Hunger und muss mit mir kämpfen nicht irgendwas sinnlos in mich reinzustopfen! Erst nach 5 Stunden oder teilweise noch später bekomme ich Hunger. Das ist ein total neues Lebensgefühl für mich! Essen ist nicht mehr so präsent oder anders präsent. Ich freue mich beim Kochen aufs Essen, kann es aber viel mehr genießen als früher.

Ich habe mich heute morgen mal gewogen und neu vermessen (das soll man alle 5 Tage während der Challenge machen um einen Fortschritt zu sehen). Ich habe zwei Kilo verloren und an fast allen Stellen 1 cm Umfang verloren. Vielleicht schaffe ich es bald die Waage in die Ecke zu verdonnern und nur noch alle 5 Tage rauszuholen. Bisher musste ich jeden Morgen draufsteigen um zu wissen wieviel ich mir noch leisten kann bevor ich wieder "zu dick" werde. Ich will jetzt nicht zu weit ausholen und alles über den Klee loben, aber ich habe das Gefühl anders mit mir umzugehen. Bewusster, gönnender und wohlwollender. 

Ich hatte schon einige Situationen in denen ich anderen beim Schlemmen zugesehen habe, aber bisher alles gemeistert, weil es mir an nichts fehlt.
Wenn ich Fleisch sehe, denke ich jetzt eher dass es mir nicht gut tun würde (habe auch zu hohes Cholesterin gehabt) und dass die Tiere dafür gequält wurden... Ich brauche es nicht.
Käse fehlt mir da eher. Ich weiß daher nicht ob ich mein Leben lang vegan bleiben werde, ich teste jetzt erstmal die Zeit aus und schaue danach wie es weitergeht...

So, ich hoffe ihr seid nicht zu geschockt, genervt oder was auch immer. Das bin eben ich :)

Ich werde versuchen die nächsten Tage mal wieder zu posten was es leckres gab und auch das ein oder andere Rezept posten...

Eure Miriam

Freitag, 16. Mai 2014

Querbeet

Liebe Lesegemeinde,

fällt euch was auf?! Der Abstand zum letzten Post ist deutlich geringer als davor :D Läuft!
Eigentlich wollte ich schon viel eher schreiben, aber meine Zeit war mir jedes Mal zu kostbar und ich habe es, aus egoistischen Gründen, vorgezogen sie für mich selbst zu nutzen. Ich weiß - ich bin ein wirklich schlechter Mensch ;) Das wurde mir auch heute erst wieder bestätigt...
Ich mag ja diesen Spruch "Die Liste derer die mich am Arsch lecken können wird von Tag zu Tag länger". Mit dem Alter kommt dann wohl einfach die Weisheit welche einen lehrt, dass es ehrenwerter ist auf eigene Bedürfnisse zu achten, als "Everybodies Darling" zu werden. Aber genug der langweiligen Psychologie (obwohl ich jetzt noch stundenlang drüber reden könnte - ich glaube ich hänge einfach noch ein Psychologie-Studium hinter meine Ausbildung).

Also was ist passiert in der letzten Zeit? In jedem Fall eines: Viel!
Unter anderem habe ich schon für mein zweites Praktikum (beginnt Ende Juni) hospitiert, zwei Module meines neuen Stusiums besucht, dementsprechend auch zwei Studienarbeiten angefertigt und abgegeben, mich bei quertour beworben (als Reisebegleitung für Menschen mit Behinderung), viel gearbeitet, ein Mittelalterkonzert besucht, Shootings gehabt, Hamburg ein weiteres Mal unsicher gemacht, mit einem kleinen Teil der Familie den Geburtstag meiner Schwester gefeiert (<3), mein Patenkind kennengelernt und meine beste Freundin und Ihren Freund wiedergesehen (<3), den Stoffmarkt in Kerkrade besucht, in der Walpurgisnacht als Hexe das große Lagerfeuer rückwärts umtanzt, den Geburtstag zweier Freundinnen nachgefeiert (<3), zum Friseur gegangen (mit viel Haarverlust und einem neuem Pony), natürlich Handarbeit und Gefühlschaosse (wie auch immer die Mehrzahl ist) durchlebt.
Wie immer lasse ich Bilder sprechen ;)

 Erstmal alles Selbstgemachte:


1) Eine Weizenmaus




2) Wickelfix (innen mit Pippidichter Unterlage)




 3) Mäuseschlange (Als Nest fürs Baby oder zum Schutz im Bettchen)




 4) Laptophülle





 5) Gestrickter Schal (ich habe eeeeeendlich die Anleitung kapiert)





 6) Brettchenwebrahmen in Aktion (leider hat es mit der gleichmäßigen Spannung noch nicht geklappt; ich werde wohl auf teures Leinengarn zurückgreifen und es nochmal probieren. Waren ja nur 5 Stunden Arbeit alle Fäden aufzuziehen)

 



7) Gestrickte Filzpuschen vor und nach dem Waschen (ich lieeeebe sie! Endlich keine kalten Füße mehr)






 Ich merke schon wieder, dass zu viele Bilder den Rahmen sprengen. Ich beschränke mich auf ein paar wenige (ab jetzt :p)

Neue Frisur (1. Beim shooten, 2. Alltag)




Walpurgisnacht-Makeup (Ich glaube so sehen mich auch viele in der Realität :D)
Ich mache hierzu nochmal einen extra Eintrag...


Meine Einkäufe vom Stoffmarkt in Kerkrade

1) Kleine bunte Stoffbahnen für Kleinigkeiten (mittlerweile komme ich bestimmt auf 50 Stoffstück die man nur für Kleinigkeiten oder zum Patchworken nutzen kann)


 2) Wachsstoffe (für Kindersachen, Kulturtaschen oder andere Kleinigkeiten die robust sein sollten)


 3) Punktestoff (Daraus will ich mir ein Rockabilly/Pinup-Kleid nähen)


4) Applikationen (Die werde ich auf Röcke bügeln)


 5) Zubehör (Ich habe meine billigen Garnrollen alle weggeschmissen, weil die rumgezickt haben beim Nähen. Das neu gekaufte Garn wurde schon für gut befunden)


 6) Kleine Schnullertäschchen für zwei Mamis :)



Alles andere ist gerade nicht so wichtig oder ich habe keine schönen Fotos davon :) Diesmal also weniger Text und mehr für die Äuglein...

Danke fürs Lesen <3

Freitag, 4. April 2014

Warum hat nur immer alles ein Ende???

Der Titel kann einem Angst einflößen, aber keine Angst - das Ende hat nichts mit meinem Blog zu tun :D Der Anlass ist ein anderer: Mein Praktikum ist seit zwei Wochen vorbei und ich drück wieder die Schulbank... Doof! Aber der Reihe nach.

Fast drei Monate habe ich in einer Textil Arbeitstherapie mit psychisch erkrankten Menschen gearbeitet (natürlich unter Anleitung einer berufserfahrenen Ergotherapeuten, denn man kann die kleine Parktikantin ja nicht einfach auf die Menschheit loslassen ;)). Es war eine sehr, sehr intensive, manchmal anstrengende, aber auch wunderschöne Zeit! Ich habe sehr viel über mich, mein Handeln und meine Außenwirkung gelernt. Aber das Wichtigste dabei ist, dass ich wieder neue Bestätigung für meinen Berufswunsch erhalten habe und weiß, dass ich genau das Richtige tue!

Die anfängliche, große Unsicherheit ist im Laufe der Wochen verflogen und ich konnte mich immer mehr und besser einbringen. Die Arbeit mit den Menschen dort hat mich unheimlich bereichert! Daneben konnte ich noch ganz viel Tipps und Tricks für meine handwerklichen Hobbies mitnehmen - hier ein großes Dankeschön an meine Anleiterin, die immer wieder viel Geduld mit mir haben musste ;)

In den letzten drei Monaten habe ich also viel gestrickt, gehäkelt und genäht. Leider habe ich nicht allzu viel Fotos davon, aber zumindest ein paar wenige haben sich auf meinem Handy niedergelassen. Mit einer Patientin habe ich zusammen ein Kindergartenprojekt umgesetzt. Hierbei sollten wir einen Holzrahmen so mit Stoff bespannen, dass sich zwei Stoffstücke in der Mitte treffen und mit Druckknöpfen, Bändern, normalen Knöpfen oder Klettband zu verschließen sind. Wir hatten also nur den nackten Rahmen und ließen gemeinsam unsere Köpfe rauchen, um die Größe der beiden Stoffstücke zu berechnen und wie man sie zusammennähen muss. Von der Variante mit den Druckknöpfen habe ich noch ein Bild auf meinem Handy gefunden:



Es war so ein tolles Gefühl als der erste Rahmen fertig war! Die Patientin war happy und ich auch! Und nun hängt das gute Stück in einem Kindergarten und die Kleinen lernen damit wie man etwas auf- und zumacht! Das ist doch wohl Ergotherapie, durch und durch. Was will man mehr? :)

Ich lernte aber auch von den Patientinnen wie man kleine Häkelpüppchen nach englischer Anleitung herstellt und stellte eine kleine Prinzessin Leia her.






Ein Darth Vader ist noch im Entstehungsprozess:




Nebenher strickte ich zig Paar Socken, hier mal mein erstes Ergebis:





Und meine Schwester bekam eine gestrickte Mütze mit Rollrand aus Wolle aus der Wollfabrik/Hamburg:









Während die Zeit so vor sich hin raste, kam meine erste große Sichtstunde immer näher. Ihr fragt euch sicher was das ist :) Eine Sichtstunde ist eine Art Prüfungsprobe, also ein Training für meine praktische Prüfung am Ende der Ausbildung. Hierbei muss ich einen umfangreichen Bericht schreiben in dem ich eine Therapieeinheit genau plane und sie dann in der Sichtstunde durchführe. Der Bericht ist so um die 30 Seiten lang und bedarf vieler, vieler Stunden Arbeit.
Nach der Sichtstunde geht man mit der betreuenden Lehrerin (diese hat sich die Stunde natürlich genaustens angeschaut und ihre Beobachtungen aufgeschrieben) in die Reflexion. Man erzählt was alles so aufgefallen ist, wie man sich selbst und die Patinetin erlebt hat und was anders gelaufen ist als im Bericht beschrieben. So lange man alles begründen kann, ist man auf der sicheren Seite ;)

Nach dieser Erprobung (die ich bestanden habe), vergingen die Tage noch schneller als zuvor und ehe ich mich versah stand ein gemeinsames Abschluss-Kaffeetrinken mit den Patientinnen und meiner Anleiterin vor der Tür.
Ich überlegte mir ein kleines Dankeschön und Abschiedsgeschenk für die Damen und bastelte einen Abend vorher noch ein paar Glückskekse:







Wenn man es schafft zwanzig verschieden farbige Glückskekse zu basteln, weiß mann dass man definitiv zu viel Stoff hat (obwohl es ein "zu viel" ja eigentlich gar nicht gibt :)).

Ich bekam auch ein ganz tolles Dankeschön! Eine ganz, ganz toll geschrieben Karte und ein kleines Vergiss-mein-nicht. Ich bin bei sowas immer sehr emotional und konnte ein paar Tränchen nicht verdrücken. Ich war so gerührt! Die Worte haben mich nochmal richtig motiviert und bestärkt.






Die 1,83cm ohne NZ (Nahtzugabe) beziehen sich auf meine Größe - das war total süß, denn der Text stammt von meiner Sichtstundenpatientin und rührt aus der Projektarbeit. Wir haben uns ständig mit der NZ rumgeschlagen und überlegt wieviel man wo an NZ draufrechnen muss.

Hier das Vergiss-mein-Nicht auf meiner Wohnheimsfensterbank:





Meiner Anleiterin bestellt ich ein Paket auf ihren Namen in das Krankenhaus in dem wir arbeiteten. Sie war natürlich irritiert weil sie ja nichts bestellt hatte, freute sich aber dennoch über die kleine Überraschung.

Von ihr bekam ich eine große Tüte von dem Tee den wir jeden Tag getruunken hatten und einen kleinen Cthulhu den sie mit ihrer Stickmaschine für mich entworfen hatte :D Ich habe mich rieeeeesig gefreut, denn ich weiß wieviel Arbeit in dem digitalisieren eines Fotos steckt!

Es war alles in allem eine wirklich tolle Zeit und ich vermisse die Tage die ich dort gearbeitet habe.. In den Osterferien werde ich nochmal vorbeischaun und den Damen einen Besuch abstatten ;)

Wie es sonst so bei mir aussieht erfahrt ihr in einem neuen Eintrag - der hoffentlich dann in den nächsten Tagen/Wochen folgt und nicht in einem halben Jahr ;)

Eure Miri